Statitisches Bundesamt:Weniger Baugenehmigungen

Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2022 gesunken. Die Behörden bewilligten den Neu- und Umbau von 185 772 Wohnungen. Das waren 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Allein im Juni wurde gegenüber dem Vorjahresmonat ein Rückgang um 4,5 Prozent verzeichnet. Die Gewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU) spricht von einem Alarmsignal. Die Zahl der Baugenehmigungen ist mit Blick auf die Wohnungsnot in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Allerdings werden genehmigte Wohnungen häufig zunächst nicht gebaut, weil Handwerker und Baufirmen wegen großer Nachfrage keine Kapazitäten haben. Hinzu kämen steigende Preise bei Baustoffen, anziehende Bauzinsen und drohende Lieferengpässe, sagte IG BAU-Chef Norbert Feiger. "Vor allem bei den Sozialwohnungen und bei bezahlbaren Wohnungen gibt es in weiten Teilen Deutschlands einen erheblichen Mangel", sagte er - und forderte Alternativen zum Neubau. Allein durch den Umbau von Büros, die durch das Home-Office nicht mehr gebraucht würden, könnten bis zu 1,9 Millionen Wohnungen entstehen.

© SZ vom 19.08.2022 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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