Stadtflucht:Jeder Achte will raus aus der Großstadt

Vor allem Familien mit Kindern zieht es in kleinere Städte oder den Speckgürtel der Großstädte. Die Erfahrungen der Corona-Pandemie sind für viele ein wichtiger Grund.

Von dpa, München

Die Erfahrungen der Corona-Pandemie könnten viele Menschen aus den großen deutschen Städten treiben. Mehr als jeder achte Bewohner (12,9 Prozent) der Städte mit mehr als einer halben Million Einwohner will diese laut einer Befragung des Münchner Ifo-Instituts und des Immobilienportals Immowelt binnen maximal eines Jahres verlassen. Fast die Hälfte von ihnen nennt die Pandemie als wichtigen Grund für die Entscheidung. Ziel der großstadtmüden Bewohner sind demnach kleinere Großstädte oder die Speckgürtel; besonders Familien mit Kindern strebten in den suburbanen Raum. Natürlich wisse man nicht, wie viele Menschen dies wirklich in die Tat umsetzten, doch Pläne binnen sechs oder zwölf Monaten die Stadt zu verlassen, könne man durchaus als relativ konkret sehen, sagt Studienautor Mathias Dolls. Auffällig sei zudem, dass bei den Menschen außerhalb der großen Städte kein besonders hoher Wunsch vorhanden ist, in diese zu ziehen. Sie seien kein Sehnsuchtsort, so Dolls. Dennoch werde es natürlich auch weiterhin Menschen geben, die in die großen Städte ziehen. Ob es am Ende mehr Zuzug oder mehr Wegzug geben werde, könne im Moment noch niemand sagen.

© SZ vom 20.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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