Staatshilfen:Lufthansa zahlt schneller zurück

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Die Airline will bis Ende des Jahres die Milliardenhilfen der Staates ablösen.

Von Caspar Busse, München

Lufthansa-Maschinen am Frankfurter Flughafen. Da viele Piloten ausfallen, muss die Fluggesellschaft Flüge über Weihnachten streichen. (Foto: Kai Pfaffenbach/REUTERS)

In der Not hatte der deutsche Staat im vergangenen Jahr mit Milliardenhilfen die Lufthansa unterstützt. Die deutsche Fluggesellschaft hatte die Corona-Krise schwer zu spüren bekommen, kaum jemand reiste noch, der weltweite Flugverkehr brach fast vollständig zusammen. Insbesondere auf den Strecken von Europa nach Asien und in die USA ging teilweise gar nichts mehr. Diese Routen sind aber der große Gewinnbringer für die Lufthansa.

Nun, gut eineinhalb Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie, hat der Konzern einen größeren Teil der Corona-Staatshilfen zurückgezahlt. Eine Stille Einlage über 1,5 Milliarden Euro sei vollständig abgelöst worden, teilte die Fluggesellschaft mit. Das Geld stammt aus einer Kapitalerhöhung, die 2,162 Milliarden Euro eingebracht habe und die nun abgeschlossen sei. Bis zum Jahresende sollen alle Hilfen zurück erstattet werden. Der Bund hatte sich zusätzlich direkt an Lufthansa beteiligt, derzeit liegt der Anteil noch bei 14 Prozent. Die Beteiligung muss von dem Zeitpunkt der vollständigen Tilgung der Hilfen an innerhalb von 24 Monaten abgegeben werden, so lautete die Vereinbarung beim Einstieg des Bundes.

Die Lufthansa-Aktie lag am Dienstag zeitweise mit drei Prozent im Minus bei etwa 5,80 Euro. Seit dieser Woche werden die neuen Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Die Kapitalerhöhung ist damit abgeschlossen.

"Wir sind sehr dankbar, dass die Deutsche Lufthansa AG in schwierigsten Zeiten mit Steuermitteln stabilisiert worden ist", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. "Wir schauen zunehmend optimistisch in die Zukunft." Immer mehr Länder öffneten ihre Grenzen und die Nachfrage nach Flugreisen wachse täglich. Die Lufthansa hatte vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) über zwei Stille Einlagen insgesamt 2,5 Milliarden Euro bekommen. Ein Kredit der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von einer Milliarde Euro war bereits im Februar 2021 vorzeitig getilgt worden.

Die Rückzahlung erfolgt damit deutlich schneller als beim Einstieg im vergangenen Jahr erwartet. Dabei hat sich der internationale Flugverkehr nicht so schnell erholt wie geplant. Die USA hatten ihre Grenzen nicht schon im Sommer für alle Flugreisenden geöffnet, sondern tun das erst jetzt. Geschäftsreisende waren immer die größte Einnahmequelle der Airline, zu der auch Swiss und Austrian Airlines gehören.

Die Staatshilfe war für Lufthansa auch kostspielig. So wurden die Hilfskredite hoch verzinst. Im ersten Jahr musste Lufthansa dafür vier Prozent zahlen, in diesem Jahr fünf Prozent, der Satz wäre weiter angestiegen. Gleichzeitig mussten Auflagen akzeptiert werden, etwa was die Boni für die Führungskräfte betrifft.

© SZ vom 13.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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