Spezialchemie:Lanxess will höhere Kosten weitergeben

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Lanxess mit Sitz in Köln will Preiserhöhungen durchsetzen, um die steigenden Energie- und Rohstoffkosten zu verkraften. (Foto: oh)

Der Spezialchemiekonzern will trotz teurer Rohstoffe und Energie den Gewinn steigern.

Der Spezialchemiekonzern Lanxess will sich mit Preiserhöhungen gegen steigende Energie- und Rohstoffkosten stemmen und strebt für dieses Jahr ein deutliches Ergebnisplus an. "Wir sind stark gestartet in 2022", sagte Vorstandschef Matthias Zachert. "Wir konnten Rohstoff- und Energiepreise stark weiterreichen bei sehr guten Volumen."

Zwar dürften die Lieferketten bis in das zweite Halbjahr hinein angespannt bleiben, und die weiter steigenden Kosten seien besorgniserregend. "Trotzdem erwarten wir für dieses Geschäftsjahr erneut einen deutlichen Ergebniszuwachs." An der Börse kam das gut an: Lanxess-Aktien legten zeitweilig rund sieben Prozent zu und gehörten zu den größten Gewinnern im MDax.

Seine Geschäftstätigkeit mit russischen Kunden hat das Unternehmen, soweit vertraglich möglich, eingestellt

Die Aussichten für das erste Quartal seien vielversprechend, urteilten die Analysten von Baader Helvea. Für das erste Quartal strebt Lanxess einen Ergebnisanstieg auf 280 bis 320 Millionen Euro an, im Vorjahr waren es 242 Millionen Euro. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine seien aber noch unklar, sagte Zachert. Seine Geschäftstätigkeit mit russischen Kunden hat das Unternehmen, soweit vertraglich möglich, bis auf weiteres eingestellt. Investitionen in Russland wurden ausgesetzt. Die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen für Lanxess seien aber überschaubar. In Russland und der Ukraine macht Lanxess weniger als ein Prozent des Konzernumsatzes.

2021 setzte das Unternehmen dank Preiserhöhungen und guter Nachfrage 7,5 Milliarden Euro um - ein Zuwachs von knapp 24 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) kletterte um gut 17 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro, womit Lanxess seine Jahresziele erreichte. Die Aktionäre sollen eine fünf Cent höhere Dividende von 1,05 Euro je Aktie erhalten.

Steigende Kosten drückten allerdings die operative Rendite. Lanxess musste im vergangenen Jahr alleine rund 200 Millionen Euro höhere Energiekosten verkraften. Der größte Kostentreiber seien aber die Rohstoffe, sagte Zachert. Beides habe Lanxess über höhere Preise an die Kunden abwälzen können. Alleine im vierten Quartal erhöhte das Unternehmen die Preise um ein Viertel, im Gesamtjahr war es ein Anstieg von zwölf Prozent. Auch in diesem Jahr müssten sich die Kunden auf höhere Preise einstellen. "Uns bleibt auch gar nichts anderes übrig."

Die Dividende soll für das Jahr 2021 erneut steigen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie vorschlagen - das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von insgesamt rund 91 Millionen Euro. Lanxess beschäftigt 14 900 Mitarbeitende in 33 Ländern. Das Kerngeschäft ist die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von chemischen Zwischenprodukten, Additiven, Spezialchemikalien und Kunststoffen.

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