Siemens:Löscher zwingt Manager zum Aktienbesitz

Wer zu den 500 Topmanagern bei Siemens gehört, muss künftig von seinem Gehalt Aktien des Unternehmens kaufen.

Siemens-Chef Peter Löscher zwingt seine 500 höchstrangigen Manager zum Besitz von Siemens-Aktien.

Peter Löscher: Langfristig denken - und nicht von Quartal zu Quartal (Foto: Foto: AP)

Mit der Einführung eines neuen Vergütungssystems für Führungskräfte seien die Manager verpflichtet, Siemens-Titel im Gegenwert von 50 bis 300 Prozent ihres jährlichen Brutto-Fixeinkommens dauerhaft zu halten, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

"Entscheidend bei allen Maßnahmen ist der Gedanke der Langfristigkeit. Unser Unternehmen soll nachhaltig profitabel wachsen. Dazu muss man langfristig denken und nicht von Quartal zu Quartal", erklärte Löscher.

Ein Gratis-Anteilschein für drei Aktien

Die obersten 5000 Führungskräfte sollen künftig Aktien als Teil der variablen Vergütung erhalten. Alle anderen Mitarbeiter müssen die Papiere kaufen, erhalten aber einen Rabatt: Für je drei neu gekaufte Aktien, die drei Jahre gehalten werden, gibt es einen Gratis-Anteilsschein.

Der Vorstoß Löschers ist pikant, da erst vor wenigen Tagen bekannt geworden war, dass die Union Manager drängen möchte, sich stärker am langfristigen Wohlergehen und weniger am Aktienkurs ihrer Unternehmen zu orientieren.

Der CDU/CSU-Finanzexperte Otto Bernhardt hatte kritisiert, dass manche Führungskräfte zu sehr auf die Börse fixiert seien, weil der eigene Verdienst stark vom Aktienkurs abhängen. Wenn ein Manager den Börsenkurs und damit sein Gehalt in die Höhe treiben könne, indem er den Abbau Tausender Stellen ankündige, laufe etwas falsch.

© sueddeutsche.de/Reuters/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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