Sharp:Teurer Stolz

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Eine Marke verblasst: Sharp stellte einmal die besten LCD-Bildschirme her. Das Geschäft machten andere. (Foto: Tomohiro Ohsumi/Bloomberg)

Der japanische Elektronikhersteller Sharp steckt tief in der Krise, mögliche Retter blitzten wegen der Preisvorstellungen ab. Andere trennen sich von Sparten, Sharp kann dies jedoch nicht.

Von Christoph Neidhart, Tokio

Sony, Panasonic und andere Unternehmen der japanischen Elektronik-Industrie stecken seit Jahren in der Krise. Aber so schlecht wie Sharp geht es keinem. Der 102 Jahre alte Konzern aus Osaka hängt am Tropf seiner Banken. Bis vor einigen Jahren waren Japans Elektrounternehmen wie Gemischtwarenläden. Viele produzierten fast alles, was Strom braucht: Staubsauger, Kühlschränke, Musikanlagen, Computer, Kameras, Handys und später Smartphones. Der Binnenmarkt war groß, ausländische Konkurrenz gab es wenig, und die Welt schätzte Qualität aus Japan zu moderaten Preisen. Samsung aus Südkorea galt als Ramsch, und Taiwan verstand es nicht, eine Marke schaffen. Das hat sich grundlegend geändert, doch in Japan hat man das lange nicht bemerkt. Im Gegenteil: Nippons Unternehmen gelingen kaum noch Innovationen. Den Bossen sitzen 25 Jahre Wirtschaftskrise im Nacken, sie riskieren nichts, um ja nichts falsch zu machen. Damit machen sie aber auch nicht viel richtig. Besonders bei Sharp.

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