Selten ist jemand so ins kalte Wasser geworfen worden wie Anne Osborne Krueger. Die Ökonomin, die zuvor an der Duke und an der kalifornischen Stanford-Universität lehrte, trat am 1. September 2001 ihr Amt als Vizechefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) an - die erste Frau, die es bis dahin in das Top-Management der Organisation geschafft hatte. Genau zu der Zeit trieb das IWF-Mitglied Argentinien auf den Staatsbankrott zu - "wie bei einem Zugunglück in Zeitlupe", wie die Zeitungen damals schrieben. Der Fonds versuchte, die Katastrophe mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln - Krediten und Sparauflagen - abzuwenden, ohne erkennbaren Erfolg.
Serie: Finanzfrauen:Problemlöserin ohne Tabu
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Erste Frau an der Spitze des Internationalen Währungsfonds: Anne Osborne Krueger wurde mit der Idee eines Insolvenzverfahrens für Staaten berühmt.
Von Nikolaus Piper