Schwerer Betrug:Trickser erleichtern NordLB um Millionen

Mit gefälschten Dokumenten soll die NordLB um Millionen geprellt worden sein. Die Bank spielt die Affäre herunter: "Ärgerlich, aber verkraftbar" sei der Fall. Das Verfahren läuft.

Die NordLB sieht sich mit einem schweren Betrugsfall bei Exportfinanzierungsgeschäften konfrontiert. Eine Gesellschaft der Landesbank in der Schweiz sei geprellt worden, sagte ein Banksprecher am Freitag in Hannover. "Wir arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung und haben Strafanzeige gestellt."

Bis zu 130 Millionen Euro könnte die NordLB durch einen Betrugsfall im Exportfinanzierungsgeschäft verloren haben. (Foto: Foto: ddp)

Zur Höhe des entstandenen Schadens wollte sich die Bank nicht äußern, da die Ermittlungen erst am Anfang stünden. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete unter Berufung auf Bankkreise, zu befürchten sei, dass es sich um 30 bis 130 Millionen Euro handle.

Nach ersten Schätzungen des niedersächsischen Finanzministeriums stellt die Affäre keine ernste Bedrohung für die NordLB dar. Der Fall sei "ärgerlich, aber verkraftbar", sagte Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Landesbank ist.

Dokumente gefälscht

Anders als andere Landesbanken ist die NordLB bisher relativ unbeschadet durch die weltweite Finanzkrise gekommen. Bis auf mögliche Belastungen durch ihre baltische Bankbeteiligung DnB NORD sind keine Probleme bekannt.

Finanzkreisen zufolge schöpfte die NordLB in dem jetzt aufgetauchten Fall Verdacht, als ein langjähriger Kunde mit Rückzahlungen für einen Kredit zur Exportfinanzierung säumig wurde.

Bei ersten Untersuchungen habe sich herausgestellt, dass Dokumente gefälscht worden seien sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person. Betrogen worden sei die schweizerische Skandifinanz Bank, die über eine Luxemburger Tochter zu 100 Prozent der NordLB gehört.

© sueddeutsche.de/Reuters/jcb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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