Schweiz:Schweizer Notenbank erwartet 23 Milliarden Franken Verlust

  • Die Jahresbilanz des Franken-Schocks: Die Notenbank der Schweiz rechnet für 2015 mit einem Verlust über 23 Milliarden Franken.
  • Die SNB gab im Januar ihren Euro-Mindestkurs auf. Daraufhin wurde der Franken deutlich teurer, die Devisen der Bank verloren an Wert.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat 2015 Jahr wegen der Aufgabe des Euro-Mindestkurses einen Milliardenverlust verbucht. Nach vorläufigen Zahlen wird die Bank ein Minus von 23 Milliarden Franken (21 Milliarden Euro) ausweisen. Das teilt die Notenbank mit ( PDF).

Verluste von Notenbanken schmälern in der Regel die Ausschüttungen an den Staatshaushalt. Die Eigentümer der SNB - wie der Schweizer Bund und die Kantone - sollen für das vergangene Jahr trotz der Verluste eine Ausschüttung von einer Milliarde Franken erhalten. Zudem zahle die SNB eine Dividende von 15 Franken je Aktie. Die Ergebnisentwicklung der Notenbank hängt maßgeblich an ihrem milliardenschweren Fremdwährungsportfolio.

Anfang des Jahres kam es zum Franken-Schock

Bis Mitte Januar 2015 versuchte die SNB, einen Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken zu halten, indem sie für Milliardensummen Euro aufkaufte. Vor allem sollten damit die exportorientierte Schweizer Wirtschaft sowie der Tourismus davor geschützt werden, dass eine zu starke Währung Schweizer Waren und Dienstleistungen für Euro-Besitzer verteuert und damit weniger konkurrenzfähig macht.

Am 15. Januar gab die Nationalbank ihren angestrebten Euro-Mindestkurs überraschend auf. Nach dieser Entscheidung stieg der Kurs des als krisensicher angesehenen Franken aufgrund der weltweiten Nachfrage stark. Zeitweise hatte der Franken sogar Parität mit dem Euro erreicht. Das führte zu entsprechenden wechselkursbedingten Verlusten auf sämtliche Anlagewährungen der SNB.

Nach dem ersten Halbjahr des vergangenen Jahres wies die Nationalbank ein Minus über 50,1 Milliarden Franken aus ( PDF). Im zweiten Halbjahr konnte die SNB diese Verluste teilweise wieder abbauen.

© SZ/Reuters/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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