Schmiergeld-Affäre:Siemens rechnet mit milden Strafen

Der Münchener Industriekonzern Siemens stellt für seine Korruptionsskandale vorsorglich rund eine Milliarde Euro zurück - weniger, als Experten befürchtet hatten.

Die eine Milliarde Euro, die Siemens für die erwarteten Bußgelder der US-Börsenaufsicht SEC, des US-Justizministeriums und der deutschen Justiz in der Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres zurückstellt, sind aber deutlich weniger als Experten befürchtet hatten.

Eine endgültige Einigung mit der US-Börsenaufsicht wird es wohl nicht vor der Hauptversammlung Ende Januar geben. (Foto: Foto: AP)

"Der Betrag basiert auf der Einschätzung des Stands der Gespräche mit den Behörden in Deutschland und in den USA durch das Unternehmen", teilte Siemens am Mittwoch mit.

Noch keine Entscheidung in den USA

Die Milliarde wird Kreisen zufolge auch die Strafe der SEC abdecken.

"Wenn eine andere Summe antizipiert worden wäre, wäre die Rückstellung anders ausgefallen", sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Es gibt allerdings noch keine Entscheidung der Amerikaner.

Im Aufsichtsrat wird mit einer endgültigen Einigung mit der SEC nicht vor der Hauptversammlung Ende Januar gerechnet.

In der Milliarde sind auch die voraussichtlichen Strafen der Münchener Justiz enthalten, wo Verfahren gegen fünf ehemalige Siemens-Bereiche anhängig sind.

Für die schwarzen Kassen in der ehemaligen Telekommunikationssparte hat Siemens bereits eine Buße von 201 Millionen Euro bezahlt.

© sueddeutsche.de/Reuters/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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