Schlechte Quartalszahlen:Daimler gibt Gewinnwarnung aus

Lesezeit: 1 min

Instabile Automärkte in Westeuropa, schwache Nachfrage im Boomland China: Im ersten Jahresquartal verdiente Daimler nur halb so viel wie ein Jahr zuvor - und gibt eine Gewinnwarnung aus.

Daimler hat nach einem Gewinneinbruch in fast allen Geschäftssparten seine Ergebnisprognose einkassiert - zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten. Von Januar bis März verdiente der Stuttgarter Autohersteller 564 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Dies entspricht einem Rückgang um 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Umsatz ging um rund drei Prozent auf 26,1 Milliarden Euro zurück.

Vor allem die instabilen Automärkte in Westeuropa sowie die schwache Nachfrage im Boomland China setzen dem vom Export abhängigen Autobauer zu. Im laufenden Jahr werde der Gewinn vor Steuern und Zinsen aus dem laufenden Geschäft hinter dem Vorjahr zurückbleiben, räumte Daimler ein.

Die bisher ertragsstärkste Sparte Mercedes-Benz Pkw lieferte trotz höherer Verkaufszahlen in den Monaten Januar bis März nur eine Rendite von 3,3 Prozent ab, vor Jahresfrist waren es 8,2 Prozent gewesen. Auch in der zweitgrößten Sparte Trucks brach der Gewinn ein, die Umsatzrendite schmolz um zwei Drittel auf 1,7 Prozent zusammen. Bei Transportern halbierte sie sich sogar.

Obwohl hohe Investitionen in neue Werke und Modelle schon länger den Daimler-Gewinn schmälern, hatte sich der Autobauer in diesem Jahr bisher noch ein auf dem Vorjahreswert von 8,1 Milliarden Euro stagnierendes Betriebsergebnis zugetraut. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten rechnen hingegen im Schnitt bei leichten Umsatzzuwächsen nur noch mit einem ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen im laufenden Geschäft von 7,3 Milliarden Euro.

Bereits vor zwei Wochen hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche beim Aktionärstreffen des Autobauers angedeutet, man müsse die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr wohl noch einmal überprüfen. Wegen Euro-Krise und dem schlechten Start ins Jahr erwarte man vom Heimatmarkt "wenig Rückenwind".

Der Aufsichtsrat Daimlers verlängerte den Vertrag seiner ersten Vorstandsfrau Christine Hohmann-Dennhardt. Die 62-Jährige bleibt bis Ende Februar 2017 Vorstand für Integrität und Recht, teilte der Konzern nach Veröffentlichung seiner Zahlen mit. Die frühere Bundesverfassungsrichterin leitet das Ressort seit Februar 2011. Sie wacht darüber, dass sich Mitarbeiter an Gesetze und Regeln halten.

© Süddeutsche.de/dpa/anri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: