Schiffbau:„Global One“: Wirtschaftsminister hofft auf Fertigstellung

Lesezeit: 1 min

Das im Bau befindlichen Kreuzfahrtschiff „Global Dream“ (auch als „Global One“ bekannt) liegt im Baudock der ansonsten leeren Schiffbauhalle der ehemaligen MV-Werft. (Foto: Jens Büttner/dpa/Archivbild)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) ist weiter zuversichtlich, dass es für das zu 75 Prozent fertiggebaute Kreuzfahrtschiff „Global One“ in Wismar eine Zukunftsoption gibt. „Es gibt Gespräche dazu und auch einen Zeitplan, der bisher nicht in Frage gestellt worden ist. Ich hoffe, dass in naher Zukunft Entscheidungen getroffen werden können, die man nach außen kommunizieren kann“, sagte er Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Wochenende.

Ein als Käufer infrage kommender Interessent habe allerdings um Verschwiegenheit gebeten, was für die Landesregierung genauso gelte wie für den Insolvenzverwalter. Aber er freue sich, dass es Interesse an einem Weiterbau der „Global One“ gebe. „Wir tun im Hintergrund alles dafür, dass es noch zu einer guten Lösung kommt.“ Nach Angaben aus Branchenkreisen ist die US-Reederei Disney Cruise Line an dem Schiff interessiert. Das wurde aber offiziell nicht bestätigt, auch nicht von der Reederei im US-Staat Florida.

Der Insolvenzverwalter Christoph Morgen hatte lediglich mitgeteilt, dass an mehreren Optionen für die „Global One“ gearbeitet werde, und man mit mehreren Interessenten Gespräche führe. Dabei sei ein Fertigbau in Wismar weiter die bevorzugte Lösung. Es gebe aber noch keine verbindlichen Verträge mit einem Käufer.

Für den Fall, dass das über 340 Meter lange Schiff in Wismar zu Ende gebaut wird, ist die Meyer-Werft aus dem niedersächsischen Papenburg im Gespräch, die Leitung dieser Arbeiten zu bekommen. Die Transfergesellschaft für die insolvente MV-Werften-Gruppe war kürzlich um einen Monat bis Ende November verlängert worden. Diese Entscheidung ist nach Worten des Ministers im zeitlichen Zusammenhang mit den Verhandlungen zu sehen.

Die MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern hatten am 10. Januar dieses Jahres Insolvenz angemeldet. Als Ursache wurden Finanzschwierigkeiten des Mutterkonzerns Genting Hongkong vor allem infolge der Corona-Krise genannt. Die „Global One“ gehört zur Insolvenzmasse. In ihrem jetzigen Zustand wäre das Schiff früheren Angaben zufolge rund eine Milliarde Euro wert. Ein wesentlicher Grund für einen Kaufinteressenten dürfte sein, dass der Kaufpreis inzwischen deutlich niedriger ausfiele.

© dpa-infocom, dpa:221016-99-145550/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: