Rohstoffe:Trübe Stimmung am Ölmarkt

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Anleger am Ölmarkt halten sich angesichts der Aussicht auf geringere Importquoten Chinas zurück. Gold verzeichnet auf Jahressicht ein schwache Bilanz.

Die Aussicht auf geringere Importquoten Chinas im nächsten Jahr hat die Anleger am Ölmarkt vorsichtig gestimmt. US-Leichtöl WTI notierte am Donnerstag leicht tiefer bei 76,45 Dollar je Fass. Brancheninsidern zufolge liegen die ersten von China an Raffinerien übermittelten Importquoten für 2022 rund elf Prozent unter den Vergleichszahlen für 2021. Von den insgesamt 42 Unternehmen, die die garantierten Quoten betreffen, profitierten vor allem die großen privaten Raffinerien. Das nähre die Sorge an den Börsen, dass China strengere Maßnahmen gegen unabhängige Raffinerien durchsetzen wolle, sagte ein in Singapur ansässiger Analyst. Unterstützung lieferte den Ölpreisen hingegen ein Rückgang der US-Vorräte. Die vom US-Energieministerium (EIA) veröffentlichten US-Öllagerbestände waren mit 3,58 Millionen Barrel stärker geschrumpft als von Analysten erwartet. Da die Kraftstoffnachfrage wieder fast das Niveau vor der Pandemie erreicht hat, konnten die weltweiten Ölpreise 2021 bis zu 60 Prozent zulegen. Produktionskürzungen der Opec-plus-Länder für den größten Teil des Jahres hatten die Angebotsschwemme beseitigt, die den Markt belastet hatte. Bei den Edelmetallen steuerte Gold auf seine schwächste Jahresbilanz seit 2015 zu.

Mit zuletzt 1816 Dollar je Feinunze steht unter dem Strich ein Verlust von mehr als vier Prozent seit Jahresanfang. Als Belastungsfaktoren nannten Börsianer den stärkeren Dollar und festere Anleiherenditen. Sie machen Gold für Investoren unattraktiver.

Der Strompreis rauschte erneut in die Tiefe. Der Terminkontrakt zur Lieferung einer Megawattstunde Strom am darauffolgenden Tag brach um knapp 80 Prozent auf 18 Euro je Megawattstunde ein.

Der Euro gab seine Vortagesgewinne wieder ab. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte am Abend 0,3 Prozent tiefer als am Vortag bei 1,1318 Dollar.

© SZ vom 31.12.2021 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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