In der Finanzkrise haben viele Menschen viel Geld verloren - aber zumindest die mächtigen Anleger holen sich jetzt offenbar Milliarden zurück. Die Bank of America soll sich mit großen Investoren auf einen Vergleich geeinigt haben, berichtet das Wall Street Journal.

Demnach zahlt das Bankhaus 8,5 Milliarden Dollar - die größte Summe, die je in einer außergerichtlichen Einigung von einem Finanzinstitut gezahlt wurde. Bekommen werde das Geld eine Gruppe von Investoren, die pfandverbriefte Hypothekenanleihen von der Bank of America gekauft hatten, bevor die Blase auf dem US-Häusermarkt platzte. Der Vergleich würde die Gewinne der Bank seit Beginn der Finanzkrise im Sommer 2008 übertreffen, schreibt das WSJ.
Seit neun Monaten versuchen 22 Investoren, die Bank of America für die damaligen Transaktionen haftbar zu machen. Darunter sind der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock, der Versicherungsgigant MetLife und die Federal Reserve Bank of New York. Sie hatten damals Papiere von der Bank-of-America-Tocher Countrywide im Wert von 105 Milliarden Dollar gekauft, in denen Kredite gebündelt waren, die sich später als toxisch erwiesen. Die Kreditnehmer seien weniger zuverlässig als versprochen gewesen, beklagen die Investoren.
Die Bank of America ist einer der Verlierer der Finanz- und Wirtschaftskrise und litt bis zuletzt unter faulen Krediten aus den Zeiten des Immobilienbooms in den USA. Die Bank gehört zu den bedeutendsten Kreditgebern des Landes. Mitten in der Krise hatte die Bank auch noch den wichtigen Immobilienfinanzierer Countrywide übernommen, als dieser schwächelte. Der Zukauf erweist sich im Nachhinein immer mehr als ein Fehlgriff.
Noch hat die Bank of America den Vergleich nicht offiziell bestätigt. Eine Einigung hätte Signalwirkung für die gesamte Branche. Andere Fonds, Banken und Versicherungen könnten sich ähnlich einigen, um die Verwerfungen der Finanzkrise aufzuarbeiten.