Am Donnerstag hat der schwarze Wurm seinen großen Auftritt. Dann strömen zum ersten Mal offiziell Daten durch das Glasfaserkabel im Innern der dunklen Kunststoffröhre - von und nach Ost- und Südafrika. Seacom nennt sich das privat finanzierte Unterseekabel-Projekt.
Es soll nicht nur die Länder entlang der afrikanischen Süd- und Ostküste mit einer Breitbandverbindung versorgen, sondern den schwarzen Kontinent auch mit Europa und Südasien verbinden.
15.000 Kilometer misst das Glasfaser-Unterseekabelnetz, das unter anderem Südafrika, Mosambik, Madagaskar, Tansania und Kenia verbindet. Im Oktober vergangenen Jahres hatten Schiffe mit dem Verlegen der Kabel begonnen.
Aufschwung der Wirtschaft
Während einige Staaten der afrikanischen Westküste bereits über ein ähnliches Kabel mit Europa vernabelt waren, dem so genannten SAT-3/Safe, konnten User ost- und südafrikanischer Staaten Internet nur via Satellit nutzen. Und das war teuer. Im Vergleich zu Internetverbindungen in Europa und den USA sind diese bis zu 50 Mal teurer.
Die Breitbandverbindung hat eine Kapazität von 1,2 Terabyte pro Sekunde. Vom Anschluss an den globalen Datenhighway erhoffen sich die Länder einen Aufschwung ihrer Wirtschaft, aber auch eine Unterstützung weiterer Bereiche wie dem Bildungssektor. Die Inbetriebnahme von Seacom hat vor allem für Südafrika viele Vorteile, denn hier wird im nächsten Jahr die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen.
Seacom sollte bereits im Juni in Betrieb genommen werden. Der Start verzögerte sich aber durch vermehrte Angriffe von Piraten im April und Mai in jenen Gewässern, die die Schiffe durchqueren mussten.