Post:Wieder Normalbetrieb

Die Post will von Montag an "fast überall in Deutschland wieder im Normalbetrieb" arbeiten. Die Rückstände seien dann abgearbeitet, sagt Post-Chef Appel.

Von Detlef Esslinger, München

Die Deutsche Post will vom kommenden Montag an "fast überall in Deutschland wieder im Normalbetrieb" arbeiten. Dies kündigte Vorstandschef Frank Appel am Freitag in München an. Zum Ende des Streiks am vergangenen Dienstag sei das Unternehmen in der Zustellung von Briefen etwa mit der Menge eines Tages im Rückstand gewesen, also etwa 60 Millionen Sendungen. Bei Paketen habe der Rückstand etwa einer halben Tagesmenge entsprochen. Pro Tag liefert die Post normalerweise etwa 3,5 Millionen Pakete aus.

Appel nannte zwei Gründe, warum die Kunden den Streik wohl nicht länger spüren. Erstens hätten 110 000 von 140 000 Postangestellten nicht gestreikt, so dass auch während des Arbeitskampfs der größte Teil aller Sendungen zugestellt worden sei. Außerdem habe die Post Erfahrung mit großen Volumina. "Weihnachten haben wir jeweils noch mehr zu bewältigen."

Es war das erste Mal, dass sich der Postchef nach dem Ende des Tarifkonflikts öffentlich äußerte. Er verteidigte erneut den Schritt, im Paketgeschäft insgesamt 49 Regionalgesellschaften gegründet zu haben, in denen er die Zusteller um etwa 20 Prozent niedriger bezahlt als im Haustarif. Es handelt sich dabei entweder um Zusteller, die bisher nur einen Zeitvertrag hatten und nun unbefristete Jobs bekommen oder die neu eingestellt werden. "Wir nehmen niemandem etwas weg", sagte Appel, "wir geben nur den Neuen ein geringeres Versprechen". Wer bisher unbefristet bei der Post AG beschäftigt war, bleibe dies, und zwar zu den bisherigen Konditionen. Bis 2020 sollen 10 000 Jobs in den neuen Regionalgesellschaften entstehen.

© SZ vom 11.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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