Unternehmen:Deutsche Post benennt sich um

Künftig heißt die Post international nur noch DHL. Das stößt auf Kritik.

Die Deutsche Post DHL Group benennt sich um. Der global aufgestellte Konzern heißt künftig DHL Group, teilte das Unternehmen mit. Schon jetzt stammten 90 Prozent des Konzernumsatzes aus Geschäften unter der Marke DHL, darunter das Paketgeschäft in Deutschland. Nur noch etwa ein Drittel der 600000 Beschäftigten sind im einstigen Stammgeschäft tätig, dem Brief- und Paketgeschäft in Deutschland. Die Post hat eine Reihe von Namensänderungen hinter sich. Ab 1950 hieß sie Bundespost. Im Zuge der Privatisierung änderte sie 1995 ihren Namen zu Deutsche Post und 1998 zu Deutsche Post World Net. 2002 kauften die Bonner den US-Logistiker DHL.

Schon lange gab es Überlegungen im Konzern, ob der auf das Inland fokussierte Namensteil angesichts des Firmenwandels zeitgemäß ist. Unter dem langjährigen Konzernchef Frank Appel wurde dieser Schritt nicht gegangen, auch weil dies bei der Belegschaft im Stammgeschäft möglicherweise gemischte Gefühle hervorrufen könnte. Die Firma betonte, dass die Marken Deutsche Post und DHL im Inland wie bisher weiterverwendet werden.

Der FDP-Abgeordnete Rheinhard Houben zeigte sich verwundert. "DHL bricht ohne Not mit den historischen Wurzeln der Deutschen Post." Er verwies darauf, dass DHL die Abkürzung der Nachnamen der amerikanischen Gründer ist. "Jetzt haben wir also eine Firma, die sich im Namen explizit nur auf Amerika bezieht." Der Sozialdemokrat Sebastian Roloff konnte die Bonner Entscheidung nicht nachvollziehen. Er sehe keinen Vorteil darin, dass sich die Firma in ihrem Namen von so einer starken Marke trennen wolle.

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