Plan von Altmaier:Sonntags in die Innenstadt

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Im Kampf gegen das Ladensterben in deutschen Innenstädten setzt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auf flexiblere Öffnungszeiten und mehr Online-Angebote lokaler Händler. So könnten sonntags geöffnete Läden helfen, den Andrang in Geschäften zu entzerren, warb Altmaier nach einem teils virtuellen Treffen mit Vertretern das Einzelhandels am Dienstag. "Es wird ja keiner gezwungen, sonntags zu öffnen", sagte Altmaier. Aber jeder, der dies wolle, solle die Gelegenheit dazu bekommen.

Die Frage der Sonntagsöffnung ist innerhalb der Bundesregierung seit Monaten umstritten. Auch der Handelsverband HDE drängt darauf, gerade mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft. "Es würde uns Händlern helfen, wenn man das entzerren könnte", sagte HDE-Chef Stefan Genth. Letztlich brauche der Handel nun Hilfen, um ein Ladensterben zu verhindern. "Wir reden hier nicht von Subventionen", sagte Genth nach dem Treffen. Es gehe aber um den Erhalt "attraktiver, funktionsfähiger Innenstädte". Schon vor Beginn der Pandemie hatte der Handel zu kämpfen, mit Einkaufszentren jenseits der City, zuletzt aber auch immer mehr mit der Konkurrenz aus dem Internet. Der Kampf gegen das Virus hat die Probleme nun noch verstärkt. Entscheidend sei, eine "Trendumkehr" zu erreichen, sagte Altmaier. Dabei solle ein "strukturierter Prozess" helfen, in dem Händler und Bundesregierung nach Perspektiven für die Geschäfte suchen. Dazu zähle auch, Ladentheken "virtuell ins Internet zu verlängern", sagte Altmaier. Man werde die Einzelhändler nicht im Stich lassen.

© SZ vom 21.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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