Pharmabranche:Probleme bei der Arznei-Beschaffung

Rund ein Drittel der Menschen in Deutschland hat einer Umfrage zufolge zuletzt Probleme beim Kauf von Arzneien gehabt. 35 Prozent der Befragten haben in den vergangenen zwölf Monaten dabei Schwierigkeiten oder Knappheiten erlebt, zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH). Einer entsprechenden Frage stimmten 17 Prozent ganz und 18 Prozent eher zu. Bei einer ähnlichen Umfrage des Verbandes im Juni 2022 waren es in Summe erst 18 Prozent gewesen. Für die jetzige Studie wurden gut 1000 Menschen im April repräsentativ befragt. 65 Prozent gaben an, sie hätten keine oder eher keine Schwierigkeiten erlebt. Unter den Altersgruppen waren die 30- bis 39-Jährigen demnach am meisten von Problemen beim Arzneikauf betroffen (zusammen 42 Prozent) ebenso wie große Haushalte mit mindestens drei Personen (rund 46) vermutlich wegen Kindern im Haushalt. Während ältere Menschen vermehrt Probleme mit rezeptpflichtigen Arzneien gegen chronische Krankheiten erlebten, hätten Jüngere vor allem Schwierigkeiten mit rezeptfreien Medikamenten, hieß es. Lieferengpässe gab es zuletzt etwa bei Fiebersäften für Kinder, aber auch bei Antibiotika, Krebsmedikamenten und Blutdrucksenkern. "Antibiotika sind lebenswichtige Arzneimittel, aber die Liefersituation ist derzeit katastrophal", kritisierte jüngst der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Hans-Peter Hubmann. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt derzeit 483 Meldungen zu Lieferengpässen auf - bei rund 100 000 zugelassenen Arzneimitteln in Deutschland. Für viele knappe Medikamente gebe es aber Alternativen, so die Behörde.

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