Personalsuche:Mitarbeiter aus dem Netz

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  • Personalsuche in sozialen Netzwerken bleibt häufig erfolglos. Zu diesem Ergebnis kommt der Personaldienstleister Robert Half.
  • Am besten schneidet dabei Xing ab, 44 Prozent der Befragten gewannen über das Portal einen neuen Mitarbeiter. Über Facebook wurden nur 24 Prozent fündig.

Von Elisabeth Dostert, München

Die Stellensuche in sozialen Netzwerken hat ihre Tücken

So sieht eine typische Anzeige in einem sozialen Netzwerk aus: Ein Konzern sucht einen Analysten für seine Sparte Finanzdienstleistungen. Seit dem 23. Januar steht die Anzeige auf der Internetseite von Xing. 760 Mal wurde sie bis Dienstag aufgerufen. Mehr als 1000 Mitarbeiter haben ihren Arbeitgeber bislang bewertet. Note: 3,63. Die Anzeige wird auch noch eine Weile da stehen, so wie die von vielen anderen Unternehmen, die das Internet und soziale Netzwerke wie Xing, Facebook oder Linkedin für ihre Personalsuche entdeckt haben. Nur die Suche führt nicht immer zum Erfolg. "Social Media Recruiting hat seine Grenzen", zu diesem Ergebnis kommt der Personaldienstleister Robert Half in einer neuen Studie, für die 200 Personal-Manager befragt wurden. Am erfolgreichsten schneidet dabei noch Xing ab, immerhin konnten 44 Prozent der Befragten über das Portal einen neuen Mitarbeiter gewinnen. Über Facebook wurden nur 24 Prozent fündig und über Linkedin 20 Prozent. Ein Drittel der Befragten hat noch nie einen passenden Mitarbeiter über die Portale gefunden.

Entscheidend ist der persönliche Kontakt

Social Recruiting sei kein Ersatz für traditionelle Personalgewinnungsmethoden, meint - wohl nicht ganz frei von eigenen Interessen - Robert Half. Der "letztlich wichtigste Entscheidungsfaktor" sei der "persönliche Handschlag". Die meisten Unternehmen, so die Studie, nutzen die Online-Portale vor allem, um Stellenangebote zu bewerben und mehr potenzielle Bewerber zu erreichen. Gut jedes zehnte Unternehmen schätze die Möglichkeit, über das Profil im Netz den Kandidaten zu prüfen. Das kann allerdings auch schief gehen. Wie ein Kandidat seine Profile im Netz pflege lasse keine Aussage über seine Eignungen und Fähigkeiten zu, meinen der Personaldienstleister. "Nur weil jemand besonders viel postet, muss das nicht heißen, dass er auch im Job äußerst engagiert ist. ... Lockere Umgangsformen auf Xing, Linkedin oder Facebook und Selfies sagen noch nichts darüber aus, wie professionell ein Kandidat arbeitet." Schöne Ratschläge, die wohl auch für die Bewerber gelten.

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