Pepsi und Coca Cola:Der Geheimnisbrauerei droht das Ende

Weil in indischen Limonaden Pestizide gefunden wurden, sollen Pepsi und Coca Cola nun die streng geheimen Brause-Rezepte preisgeben.

Die US-Konzerne Coca Cola und PepsiCo müssen dem obersten Gericht Indiens Zutaten und chemische Zusammensetzung ihrer im Land verkauften Softdrinks mitteilen.

Wütende Aktivisten protestieren in Indien gegen Pepsi und Coca Cola. (Foto: Foto: AP)

Die Unternehmen hätten dazu vier Wochen Zeit, hieß es am Freitag in Neu Delhi. Laut einer in dieser Woche veröffentlichten Studie wurden in Softdrinks von Coca Cola und Pepsi hohe Rückstände von Pestiziden gefunden.

In insgesamt 57 Proben von elf Softdrinks seien die Rückstände gefunden worden, teilte am Mittwoch das Zentrum für Wissenschaft und Umwelt (CSE) in Neu Delhi mit. Sie lägen bis zu 200 Mal höher als gesetzlich erlaubt sei.

Verkaufsverbot gefordert

Abgeordnete forderten daraufhin ein Verkaufsverbot für die Getränke der beiden Firmen. Die Konzerne spielten mit dem Leben von Millionen Menschen, sagte ein Vertreter der oppositionellen Hindu-Partei BJP.

Coca Cola und Pepsi erklärten gemeinsam, die Sicherheit der Verbraucher stehe für sie an erster Stelle. Die in Indien hergestellten Softdrinks entsprächen internationalen Normen und nationalen Vorschriften.

Das CSE hatte bereits vor drei Jahren moniert, dass zwölf in Indien verkaufte Softdrinks der beiden US-Unternehmen Pestizid-Werte aufwiesen, die zu Krebserkrankungen führen können. Die Regierung habe zwar Grenzwerte festgelegt, diese seien aber noch nicht in Kraft getreten, kritisierte CSE-Direktor Sunita Nahrain. Dies sei ein Skandal.

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