Opel in Not:Guttenberg spielt auf Zeit

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Zittern bei Opel: Wirtschaftsminister Guttenberg hält sich alle Entscheidungen offen. Bei Saab hingegen melden sich erste Übernahmeinteressenten.

Zunächst müsse das Management ein Konzept für die Weiterführung des Unternehmens vorlegen, sagte Guttenberg am Montag im ZDF. "Das ist ein Schritt, der muss vorgeschaltet werden, bevor der Staat eine Entscheidung trifft." So müsse das Management die Frage beantworten, ob Opel außerhalb des ebenfalls angeschlagenen US-Konzerns General Motors überhaupt lebensfähig sei.

Der Blitz in großer Not: Steigt der Staat bei Opel ein? (Foto: Foto: AP)

Zudem müsse sichergestellt werden, dass durch Hilfen für Opel nicht Arbeitsplätze in anderen Firmen gefährdet würden, ergänzte der CSU-Politiker. In der Koalition ist strittig, ob und wie der Staat Opel unter die Arme greifen soll.

Der Opel-Aufsichtsrat will auf einer Krisensitzung am Freitag das weitere Vorgehen beraten. Er gehe davon aus, dass dann erste Grundzüge eines Zukunftskonzeptes präsentiert würden, sagte der Opel-Aufsichtsrat und Bezirkleiter der Frankfurter IG Metall, Armin Schild, dem Handelsblatt.

Der Opel-Gesamtsbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz ergänzte im Deutschlandfunk, bei den Rettungsbemühungen für Opel müsse es um eine europäische Lösung gehen.

Interessenten für Saab

Für die schwedische GM-Tochter Saab gibt es nach ihrem Antrag auf Gläubigerschutz die ersten Kaufinteressenten. Saab-Chef Jan-Ake Jonsson sagte der Tageszeitung Dagens Industri am Sonntagabend, dass Investoren und andere Autobauer Interesse an der Opel-Schwestergesellschaft bekundet hätten.

Saab hatte am Freitag als der erste namhafte Autobauer im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise Gläubigerschutz beantragt. Auf diese Weise soll Saab saniert und ein unabhängiges und profitables Unternehmen werden, das für Investoren und Käufer interessant ist.

Zudem habe Saab die Geschäftspläne in den vergangenen Wochen deutlich nach unten korrigiert, sagte Jonsson. "Wir haben unsere Schätzungen zum Produktionsvolumen um zehn bis 15 Prozent revidiert." Die Zeitung berichtete auf ihrer Internetseite ohne Quellenangabe, dass der Plan für dieses Jahr einem Absatz von 65.000 bis 70.000 Fahrzeuge vorsehe nach 94.000 im vergangenen Jahr. In drei bis vier Jahren rechne der Konzern mit einem Verkaufsanstieg auf 150.000 Einheiten.

Der schwedische Autobauer leidet besonders unter der weltweiten Absatzkrise, weil es eine vergleichsweise alte Modellpalette hat. Außerdem kämpft der Konzern mit Überkapazitäten und hohen Kosten.

© sueddeutsche.de/Reuters/mel/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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