Im Tarifkonflikt der Süßwarenindustrie hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Warnstreiks beim Genusswarenhersteller Bahlsen in Varel (Landkreis Friesland) angekündigt. Nach Angaben des Oldenburger NGG soll am Montagmorgen mit Beginn der Frühschicht die Arbeit im Werk Varel niedergelegt werden. Dort stellen 247 Beschäftigte Kekse her. "In der Süßwarenindustrie gibt es keine Krise, sondern Umsatzrekorde", sagte Brümmer. Davon wollten die Beschäftigten ihren fairen Teil abhaben. Wegen der Rekordpreise in den Supermärkten, explodierenden Mieten und Spritpreisen seien die finanziellen Sorgen riesengroß.
Die Gewerkschaft NGG verhandelt derzeit mit dem Bundesverband der Süßwarenindustrie über höhere Löhne für die rund 60 000 Beschäftigten der Branche. Mit einer deutschlandweiten Warnstreikwelle will die Gewerkschaft eigenen Angaben zufolge nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden den Druck erhöhen. Rund 50 Betriebe sollen deutschlandweit im Juni bestreikt werden. Das Arbeitgeberangebot sieht bislang vor, die Löhne 2023 um 3,8 Prozent und 2024 um 2,9 Prozent zu erhöhen. Das werde der prekären Situation vieler Beschäftigter nicht gerecht, kritisierte Brümmer. Die Gewerkschaft verlangt monatlich 500 Euro mehr in den unteren Tarifgruppen, in den übrigen 400 Euro mehr, für Auszubildende 200 Euro mehr im Monat.