Er hat die wasserfeste Kleidung revolutioniert und Aktivitäten bei Regen für viele überhaupt erst erträglich gemacht. Jetzt ist der Vater der Gore-Tex-Membran, der amerikanische Unternehmer Robert W. Gore, im Alter von 83 Jahren gestorben. Die Outdoor-Branche verdankt ihm sicher zu einem großen Teil ihren Aufstieg in den vergangenen Jahrzehnten, denn ohne Gore-Tex gäbe es keine wasserfeste und atmungsaktive Kleidung. Gore sei schon länger krank gewesen und bereits am Donnerstag in seinem Haus in Maryland verstorben, bestätigte die Firmensprecherin von W.L. Gore & Associates.
Der studierte Chemiker Gore sollte 1969 im Auftrag seines Vaters Bill eine neue Möglichkeit entwickeln, ein kostengünstiges Dichtungsband herzustellen. Er griff dabei laut einem Bericht des News Journal of Wilmington auf Polytetrafluorethylen (PTFE) zurück und stellte fest, dass sich dieses Polymer durch einen plötzlichen Ruck auseinanderziehen und auf bis zu 1000 Prozent vergrößern lässt. Dabei entsteht eine Struktur mit mikroskopisch kleinen Poren. Daraus entwickelte Gore die Gore-Tex-Membran. Diese enthält Milliarden Poren, die kleiner als Wassertropfen sind. Das heißt, diese Membran lässt Regenwasser nicht durch, aber Körperwärme entweichen. Sie ist also atmungsaktiv. Heute wird dieses Material für unzählige Produkte verwendet - von Kleidung und Schuhen über Gitarrensaiten und medizinische Güter bis hin zur Raumfahrt. Gores Entdeckung sei der Dreh- und Angelpunkt der Firmengeschichte gewesen, sagte der Cheftechnologe von Gore & Associates, Greg Hannon, bereits im vergangenen Jahr.
Robert Gore wurde 1976 Nachfolger seines Vaters als Firmenchef und leitete das Unternehmen dann 30 Jahre als Vorstandsvorsitzender und fast 25 Jahre als Präsident. Seine Familie hat Gebäude und Labors für die Universität Delaware gestiftet. Gore hinterlässt seine Frau Jane, Kinder, Enkel und Urenkel.