Nach Kündigung:Hoffnung für Burger-King-Franchisenehmer

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  • Der umstrittene Mitgesellschafter des Burger-King-Franchisenehmers Yi-Ko, Ergün Yildiz, tritt seine Anteile vollständig an seinen Partner Alexander Kolobov ab.
  • Möglicherweise könnte es so nun eine neue Perspektive für den Franchisenehmer geben.
  • Yi-Ko droht die Insolvenz: Nachdem Burger King dem Unternehmen gekündigt hatte, musste es 89 Filalen schließen.

Von Max Hägler

Änderung der Eigentümerstruktur

Überraschende Gesellschafteränderung beim größten deutschen Franchisenehmer von Burger King: Der umstrittene Miteigentümer und frühere Geschäftsführer der Yi-Ko-Holding, Ergün Yildiz (Yi), hat sich zurückgezogen und seine Anteile an seinen Kompagnon Alexander Kolobov (Ko) übertragen. Ein Burger-King-Sprecher sagte, dass der Konzern über eine entsprechende Änderung in der Eigentümerstruktur bei Yi-Ko informiert worden sei. Demnach sei nun Kolobov zur Gänze Eigentümer der Gesellschaft.

Damit besteht nun eine neue Zukunftsoption für die 89 im Moment geschlossenen Burger-King-Filialen, etwa am Kölner Hauptbahnhof oder dem Münchner Hauptbahnhof. Die beiden Unternehmer hatten diese Schnellrestaurants im vergangenen Jahr von dem Fast-Food-Konzern übernommen. Doch von Anfang an hatte es Schwierigkeiten beim Geschäft gegeben: Yi-Ko verstieß andauernd gegen Arbeitnehmerrechte und Hygienevorschriften. Journalisten und Gewerkschaften prangerten dies immer wieder an und setzten damit den US-Konzern massiv unter Druck, bis dieser erst Yildiz aus der Geschäftsführung verbannte und in der vergangenen Woche Yi-Ko die Lizenzen zum Burger-Braten kündigte.

Kolobov könnte zu ernsthaften Gesprächen bereit sein

Die Ursache für die andauernden Querelen war, "dass sich Herr Yildiz erneut ins Tagesgeschäft eingemischt hat", hatte der Chef von Burger-King-Deutschland, Andreas Bork, der SZ in der vergangenen Woche gesagt. Das Problem dabei: "Wir teilen nicht dieselben Vorstellungen, wie man ein Unternehmen führen sollte." Der Manager und Eigentümer mit der nicht kompatiblen Unternehmerkultur ist also raus - und alles ist gut und die Läden sofort wieder offen?

Nein, so schnell geht es auch nicht. Die Änderung in der Eigentümerstruktur habe "zunächst keine unmittelbare Auswirkung" auf die erfolgte Kündigung, sagte ein Sprecher von Burger King. Jedoch ist davon auszugehen, dass Kolobov zumindest wieder in ernsthaften Gesprächen über eine Wiederaufnahme des Geschäfts ist.

Kolobov betreibt in seiner Heimat Russland etwa 100 Filialen und war bei Yi-Ko bislang nur passiv vertreten, als Investor. Seine Beteiligungsfirma - mit dem Namen Caronada Holding Ltd. - ist auf Zypern, der Lieblingssteuersparinsel der Russen, registriert. Sollte auch er alleine keine Rücknahme der Kündigung erreichen, dürfte die um das "Yi" gekürzte Yi-Ko Holding in den kommenden Tagen Insolvenz anmelden müssen; betroffen davon wären vor allem die 3000 Mitarbeiter. Sollte es trotz der Volte bei den Eigentümern zur Pleite kommen, dürften wohl andere deutsche Burger-King-Restaurantbetreiber die 89 Filialen übernehmen.

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