Münchner Seminare:Die Schwelle zum Skandal

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Der Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger lehrt und forscht als Professor in Mainz. (Foto: dpa)

Einige Missstände sorgen für Empörung, andere bleiben dagegen unbeachtet. Wann genau welcher Fall eintritt, folgt klaren Regeln, weiß der Mainzer Kommunikationsforscher Hans Mathias Kepplinger.

Von Vivien Timmler, München

Fast alle Skandale beruhen auf Missständen. Aber nicht jeder Missstand wird auch zum Skandal. Sowohl die Abgas-Manipulationen bei VW als auch die Ungereimtheiten bei der Vergabe der Fußball-WM 2006 haben dieses Potenzial. Aber warum sind dann nicht auch die schleppenden Bauarbeiten und die riesigen Mehrkosten am Berliner Flughafen BER derartig zum Skandal hochgekocht? Und umgekehrt: Warum sprechen wir schon von einem Skandal, wenn wir uns über steigende Bahnpreise echauffieren? "Ein Skandal ist die empörte Reaktion eines erheblichen Teils der Bevölkerung auf einen tatsächlichen oder vermeintlichen Missstand", definiert es der Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger bei den Münchner Seminaren, der gemeinsamen Vortragsreihe des Ifo-Instituts und der Süddeutschen Zeitung. Ausgangslage sei immer der Verstoß gegen die Normen und Werte eines Landes.

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