Mobilität:Dyson baut Elektroauto

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Die britische Staubsauger-Firma investiert 2,3 Milliarden Euro in die Autos der Zukunft. Auf den Markt kommen sollen die Dyson-Autos frühestens 2020.

Von Björn Finke, London

Das Unternehmen Dyson ist bekannt für seine beutellosen Staubsauger, ohrenbetäubend lauten Händetrockner und teuren Föhns. In drei bis vier Jahren soll ein etwas größeres Produkt die Palette ergänzen: Der englische Konzern will 2020 oder 2021 ein "radikal" anderes Elektroauto auf den Markt bringen, wie Gründer James Dyson am Dienstag in London verkündete. Der Erfinder sagte, er werde eine Milliarde Pfund in die Entwicklung des Fahrzeugs und eine weitere Milliarde in die Entwicklung und Fertigung der Batterien stecken. Zusammen sind das umgerechnet 2,3 Milliarden Euro. Es arbeiten bereits mehr als 400 Ingenieure an dem Projekt. In den kommenden Monaten werde entschieden, wo Dyson die Fabrik für das Auto errichten werde, sagte der Milliardär.

Großbritannien sei ein möglicher Standort, allerdings ließ der 70-Jährige durchblicken, dass Staaten in Fernost gute Chancen hätten, schließlich werde Asien und vor allem China der größte Absatzmarkt sein. Auch die Staubsauger und anderen Elektrogeräte von Dyson laufen in Asien vom Band; in England unterhält der Konzern, der immer noch der Gründerfamilie gehört, seine Zentrale und Forschungsabteilungen. Die Entwicklung des Autos habe bereits vor drei Jahren begonnen, sagte Dyson. Der Elektromotor sei fertig, an den Batterien müssten die Ingenieure noch arbeiten. Dyson hofft, dass der Motor und die Batterien leistungsstärker als die Modelle der etablierten Autohersteller sein werden. Das Fahrzeug, das unter dem Namen Dyson verkauft werden soll, werde "nicht billig" sein, sondern ziele auf den Premiummarkt ab. Einen Sportwagen wie Tesla hat der Milliardär aber nicht im Sinn.

Wie viele Fahrzeuge Dyson pro Jahr produzieren will, verriet er nicht. "Wir wollen es jedoch nicht bei einem Modell belassen", sagte er. "Über die Jahre sollen andere Modelle hinzukommen, damit sich die riesigen Investitionen lohnen." Das Autogeschäft könnte dann zur wichtigsten Säule des Konzerns werden. Eine Partnerschaft mit etablierten Autofirmen schloss Dyson aus. "Wir machen solche Sachen auf unsere eigene Art", sagte er.

© SZ vom 27.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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