Mobilfunk:Dobrindt will flächendeckend 5 G

Lesezeit: 1 min

Ein Strategiepapier aus dem Ministerium für Infrastruktur sieht eine Förderung des mobilen Datenverkehrs in Deutschland vor.

Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt (CSU), will mit einem Maßnahmenpaket den Ausbau der fünften Generation des Mobilfunks vorantreiben. "Wir wollen, dass Deutschland zum Leitmarkt für 5 G wird und als erstes Land ein flächendeckendes 5-G-Netz bereitstellt", heißt es im einem Strategiepapier seines Ministeriums. In dem Papier werden fünf Maßnahmen vorgeschlagen, um der Nachfolgetechnologie für den derzeitigen LTE-Standard (4 G) den Weg zu bereiten.

Dazu gehören die Bereitstellung der erforderlichen Frequenzen und die Förderung der 5-G-Forschung. Außerdem müssten in Deutschland konkrete Anwendungsbeispiele geschaffen werden und zusammen mit der Telekommunikationswirtschaft eine "5-G-Stadt in Deutschland" geschaffen werden. Um das Ausrollen der 5-G-Technologie zu beschleunigen, müsse der Infrastrukturausbau gefördert werden.

"Bis spätestens 2025 sollen alle Hauptverkehrswege und mindestens die 20 größten Städte in Deutschland mit 5 G ausgestattet sein." Innovationen wie das automatisierte und vernetzte Fahren, die Industrie 4.0 oder E-Health schafften ein enormes Datenwachstum, erklärte Dobrindt zum Auftakt einer Konferenz zum neuen Mobilfunkstandard. "Die digitale Wirtschaft entsteht aber nur dort, wo dieses Wachstum abgerufen werden kann."

Mit dem neuen Mobilfunkstandard 5 G würden sich große Datenmengen zuverlässig übertragen lassen - mit bis zu 20 Gigabit pro Sekunde und Latenzzeiten unter einer Millisekunde. "5 G wird damit zu einer digitalen Schlüsseltechnologie im Zeitalter der Vernetzung." Als Latenzzeit bezeichnet man vereinfacht dargestellt die Zeit, die es braucht, bis auf eine Anfrage eines Gerätes im Netz eine Antwort erfolgt. Geringe Latenzzeiten sind wichtig für Anwendungen, bei denen es auf nahezu verzögerungsfreie Reaktion ankommt - etwa im Straßenverkehr. Deutschland und Europa sind bei der vierten Generation des Mobilfunks im Hintertreffen und wollen diesen Rückstand nun aufholen.

© SZ vom 28.09.2016 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: