Die gute Nachricht kam per E-Mail, Apple schrieb: Das neue iPad werde zwei Wochen früher versandt, als zunächst bei der Bestellung angegeben. Diese Mitteilung haben viele in den vergangenen Tagen erhalten, die ihren Flach-Computer im Internet bestellt, und sich zunächst auf eine lange Wartezeit eingestellt hatten.
Doch nun liefert Apple überraschenderweise schneller und die Nutzer müssen sich früher für einen Datentarif entscheiden, mit dem sie unterwegs ins Internet können.
Das iPad 2 gibt es in zwei Versionen: Mit der günstigeren Variante sind Verbindungen ins Internet nur via Wi-Fi möglich, mit der teureren Version können Nutzer über das Mobilfunknetz (UMTS) ins Internet.
Um ins Netz zu kommen, braucht man eine sogenannte Micro-Sim-Karte, auf der die Zugangsdaten gespeichert sind, und die es meist gegen eine Anschlussgebühr gibt. Für andere Tablet-Computer, wie etwa das Galaxy Tab von Samsung, braucht man eine gewöhnliche Sim-Karte.
Den passenden Datentarif zu finden ist nicht so einfach. Das mobile Internet hat sich in den vergangenen Jahren etabliert. Gleichzeitig ist die Zahl der Anbieter und Tarifoptionen immer schwerer zu überschauen.
Unangenehme Drosselung
Welche der vielen Möglichkeiten ist für die Verbraucher die richtige? Experten raten, vor allem auf das persönliche Nutzungsverhalten im Internet zu achten. Am besten sucht man die individuelle Datenoption mit einem Tagestarif und achtet dabei auf die Datenübertragungsraten, die das Gerät anzeigen kann.
Christof Zinkgräf, Telekommunikationsexperte vom Verbraucherportal Verivox, empfiehlt, sich bei der Wahl des Tarifs nicht alleine von günstigen Preisen locken zu lassen: "Besonders sollte man auf die Drosselung achten, denn ab einem bestimmten Datenvolumen wird die Übertragungsgeschwindigkeit verringert. Damit sinkt das Surf-Vergnügen, wenn man auf große Datenmengen, wie beispielsweise Videos, zugreifen will."
Sobald das Limit erreicht ist, wird die Höchstgeschwindigkeit des Internetzugangs gebremst, man kann zwar immer noch ins Netz, aber nur mit einer langsameren Geschwindigkeit. Wann diese Begrenzung zuschlägt, hängt vom jeweiligen Tarif ab.
Ein Datenvolumen von einem Gigabyte (GB) haben viele Anbieter als Grenze für schnelles Surfen vorgegeben- damit kommt man in der Regel recht weit. "Anstatt die Geschwindigkeit zu drosseln, kappen einige Anbieter die Verbindung, sobald die Volumengrenze erreicht ist", heißt es beim Vergleichsportal Check24.
Was zunächst negativ klingt, sei für den Verbraucher jedoch ein Vorteil: "Da es sich dabei um Prepaid-Verträge handelt, können Kunden Guthaben wieder aufladen und gleich zu voller Geschwindigkeit weiter surfen - anstatt den Rest des Monats mit gedrosselter Geschwindigkeit."
Wer eher selten im Internet ist, dem raten Experten zu einer Tagesflatrate. Die ist, etwa bei Blau.de, schon für 2,40 Euro zu haben. Der Vorteil: Beim Prepaid-Verfahren bindet sich der Kunde nicht für einen längeren Zeitraum an einen Anbieter.
Eine Tagesflatrate des Anbieters Fonic kostet 2,50 Euro und enthält ein Datenvolumen von 500 Megabyte. Das Vergleichsportal Check24 rechnet vor: Damit könne der Nutzer etwa 500 Minuten im Internet surfen, etwa auf Nachrichtenseiten oder Einkaufsportalen.
Es geht übrigens noch eine Nummer kleiner als mit einer Tagesflatrate; und zwar mit einem sogenannten Zeitpaket. "Wer nur ab und zu mobil im Internet surft, findet hier einen günstigen Tarif", heißt es dazu bei Check24. Bei Bildmobil etwa kosten 30 Minuten im Internet 59 Cent. Zudem wird eine Wochenflatrate angeboten für 6,99 Euro.
15 Euro für fünf Gigabyte
Für Normalsurfer sind Ein-Monats-Flatrates empfehlenswert. Je nach Surfverhalten gibt es diese beispielsweise bei Maxxim Data ab 7,95 Euro monatlich. Im Preis enthalten ist ein Datenvolumen von 500 Megabyte. Monats-Flatrates, bei denen die Drosselung der Geschwindigkeit erst ab einem Gigabyte greift, sind ab knapp zehn Euro zu haben.
Wer besonders viel im Internet surft, wer womöglich Spielfilme direkt auf seinen Tablet-Computer lädt oder das Gerät als Laptop-Ersatz verwendet, sollte sich für ein Flatrate-Angebot entscheiden, bei dem die Geschwindigkeit erst ab drei oder fünf Gigabyte gedrosselt wird. Die sind ab knapp 15 Euro zu haben, Anbieter knüpfen ihre Preise jedoch oftmals an eine längere Vertragslaufzeit.
Schlechte Abdeckung der kleinen Anbieter
Die großen Mobilfunknetzbetreiber wie die Telekom sind meist teurer als kleine Anbieter, die jedoch die selben Netze wie die großen nutzen. Neben den Kosten sollte immer auch die verfügbare Übertragungsgeschwindigkeit und die Netzabdeckung verglichen werden.
Mancher Provider deckt ländliche Gebiete nur mäßig ab. Experten raten außerdem: Wo immer ein kostenloses Wi-Fi-Netz zur Verfügung steht, sollte dieses der UMTS-Verbindung vorgezogen werden. Das spart wertvolles Datenvolumen.