Mobiler Kartendienst:Australische Polizei warnt vor Apple Maps

Apple Maps: Australiens Polizei warnt vor Lebensgefahr (Foto: Apple)

Hitze bei 45 Grad, kein Wasser und ein riesiger Nationalpark: Mehrere Autofahrer mussten von der australischen Polizei gerettet werden, weil sie Apples Kartendienst in die falsche Richtung gelotst hatte. Lebensgefährlich könne das sein, heißt es.

Die Negativschlagzeilen um Apples mobilen Kartendienst reißen nicht ab. Nach massiven Kundenbeschwerden hat jetzt auch die australische Polizei vor dem Navigationsdienst gewarnt. Mehrere Nutzer hatten versucht, mit Hilfe der elektronischen Daten in die Stadt Mildura im Murray Sunset National Park im Bundesstaat Victoria zu gelangen. Tatsächlich aber wurden sie von Apple zu einem Standort, der 70 Kilometer weit von Mildura entfernt liegt, gelotst.

Mehrere "verzweifelte Autofahrer" hätten von der Polizei aus dem abgelegen Teil des Nationalparks gerettet werden müssen, heißt es in einer Pressemitteilung. Wenn es dort 45 Grad heiß sei, könnte "jemand sterben", sagte Polizeiinspektor Simon Clemence dem Rundfunksender ABC zu den Vorfällen. Die Polizei wies weiter darauf hin, dass in dem Nationalpark keine Wasserversorgung gewährleistet werden könne.

Apple steht seit September wegen des eigenen Kartendienstes in der Kritik. Der Computerkonzern mit der Veröffentlichung des neuen mobilen Betriebssystems iOS 6 Googles Kartenprogramm von seinen iPhones und iPads entfernt und durch eine eigene App ersetzt, die aber zahlreiche fehlerhafte Informationen enthält. Es wurde etwa berichtet, dass die schwedische Stadt Göteborg ebenso wie Stratford-upon-Avon in Großbritannien neben zahlreichen weiteren Fehlern zunächst nicht angezeigt worden waren. Apple-Chef Tim Cook hatte sich daraufhin bei den Kunden entschuldigt und ihnen geraten, die Produkte der Konkurrenz zu verwenden.

Mobile Kartendienste gewinnen für die Technologieunternehmen zunehmend an Bedeutung Neben Google ist seit kurzem auch der finnische Handyhersteller Nokia mit einer eigenen Applikation auf mehreren Betriebssystemen vertreten.

© Süddeutsche.de/AFP/pauk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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