Mindestvergütung:Mindestens 504 Euro für Azubis

Von Thomas Öchsner, München

Die von der Bundesregierung geplante Mindestvergütung für Auszubildende soll zunächst 504 Euro im Monat betragen. Das hat Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vorgeschlagen. Im zweiten Ausbildungsjahr sollen fünf Prozent dazukommen, im dritten zehn und im vierten 15 Prozent. Karliczek will damit die im Koalitionsvertrag vorgesehene Untergrenze ans Schüler-Bafög koppeln. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die SPD halten dies für nicht ausreichend. "So läuft die Mindestvergütung für Azubis weitgehend ins Leere. Schon heute liegen nahezu sämtliche Vergütungen für Azubis weit oberhalb der 504 Euro", sagt die stellvertretende DGB-Chefin Elke Hannack. Der DGB fordert einen Mindestsatz von 80 Prozent der durchschnittlichen tariflichen Ausbildungsvergütung des jeweiligen Ausbildungsjahres. Karliczek weist hingegen darauf hin, dass die Mindestvergütung bundes- und branchenweit gelten müsse: "Also nicht nur in Niedersachsen und Hessen, sondern auch in Sachsen und Brandenburg." Dort sind die Löhne oft deutlich niedriger als im Westen. Das Gesetz soll Anfang 2020 in Kraft treten.

© SZ vom 10.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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