Millionen-Reibach:Kleinfeld verkauft

Vor seinem Abschied bei Siemens hat Konzernchef Klaus Kleinfeld Aktien für gut 6,3 Millionen Euro verkauft.

Klaus Ott

Der Manager trennte sich von Siemens-Anteilen, die aus einem Optionsprogramm von 2001 stammen, gab das Unternehmen am Freitag bekannt.

Kleinfeld scheidet spätestens im September aus. Neben dem Konzernchef trennte sich auch Personalvorstand Jürgen Radomski von Siemens-Aktien und erlöste dadurch rund 2,7 Millionen Euro. Der Vertrag des 65-jährigen, der bis zum Jahresende läuft, wird nicht verlängert.

Die US-Kanzlei Debevoise & Plimpton, die im Auftrag des Konzerns dessen diverse Skandale untersucht, hatte sich vergangene Woche gegen einen neuen Vertrag für Radomski ausgesprochen.

Meinungsumschwung

Der Personalvorstand war in den vergangenen Jahren für die Anti-Korruptionseinheit Compliance zuständig gewesen. Dort seien große Fehler passiert. Zuvor war man sich in großen Teilen des Aufsichtsrats einig gewesen, den Vertrag um ein Jahr zu verlängern, obwohl Radomski die offizielle Altersgrenze bereits erreicht hat.

Aus dem Aufsichtsrat verlautet, es gebe keine Hinweise auf eine persönliche Verquickung des Personalvorstands in den Korruptionsskandal, er trage aber die Verantwortung für Compliance.

Vor Kleinfeld und Radomski haben bereits drei andere Siemens-Vorstände Aktien im Wert von mehr als sieben Millionen Euro veräußert. Siemens erklärte, dass für die Manager dabei in der Regel ,,nur ein Bruchteil'' des Verkaufsvolumens als Gewinn übrig bleibe.

© SZ vom 05.05.07 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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