Map-Report:Private Versicherer driften auseinander

Der neueste Bericht des Branchendienstes Map-Report zeigt, dass die privaten Krankenversicherungen immer weiter auseinanderdriften. Um ihre Zinszusagen einzuhalten, müssen sie zunehmend Reserven auflösen.

Herbert Fromme, Köln

Die Unterschiede zwischen den privaten Krankenversicherern (PKV) werden größer und sichtbarer. Das geht aus dem neuesten Bericht des Branchendienstes Map-Report hervor. Die Gesellschaften driften auseinander, die Branche teilt sich in schrumpfende, stagnierende und wachsende Unternehmen, schreiben die Experten. Die Niedrigzinsen wirken sich aus - und das durchaus unterschiedlich.

Damit die Gesellschaften ihre Zinszusagen für die Kunden einhalten können, müssen sie zunehmend Reserven auflösen, heißt es. Beim Neugeschäft schwächelte die Branche auch 2016, dem fünften Jahr in Folge. Allerdings verließen weniger Kunden die PKV: "2016 gelang es den privaten Krankenversicherern, den Bestandsabrieb in der Vollkostenversicherung deutlich zu reduzieren." Denn in dem Jahr ging der Bestand netto nur um 14 600 Kunden zurück, 2015 waren es noch 47 200. Zwölf von 33 Anbietern mit Vollversicherung konnten 2016 zulegen. Die Debeka meldete ein Plus von 32 960 Personen, gefolgt von Hanse Merkur mit 7441 und HUK-Coburg mit 4568. Den größten Rückgang mussten erneut die Ergo-Gesellschaft DKV mit minus 18 899, die Generali-Tochter Central mit minus 11 531 und die Allianz mit minus 9 620 verkraften.

© SZ vom 23.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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