Märchenhafter Erfolg:Volldampf voraus

Die Harzer Schmalspurbahn macht Rekordumsätze. Schade nur, dass dennoch die Preise erhöht werden.

Von Christoph Gurk

Tief verschneite Landschaft und dennoch raucht und stampft die tapfere Eisenbahn: Als leidgeprüfter Bahnreisender kann man durchaus an der Richtigkeit dieses Bildes zweifeln. Doch während bei der Deutschen Bahn gefühlt der Großteil der Züge stillsteht, kaum fallen die ersten Flocken, rauscht die Lok der Harzer Schmalspurbahn wacker durch die winterliche Landschaft.

Und das ist noch nicht genug der Erfolgsmeldungen. Denn 2018 war das umsatzstärkste Jahr in der Geschichte des Unternehmens: 14 Millionen flossen in die Kassen, eine Million mehr als noch im Jahr zuvor. Dazu haben die Bahnen auf ihren nur einen Meter breiten, aber insgesamt 140 Kilometer langen Gleisen über eine Million Fahrgäste befördert, zehn Prozent mehr als im Vorjahr und das trotz teils widrigen Wetters und umfangreicher Baumaßnahmen. Dennoch, so gaben Sprecher zwischen all diesen Erfolgsmeldungen bekannt, müssten die Preise auch in diesem Jahr erhöht werden, 45 Euro kosten zum Beispiel Hin- und Rückfahrt auf den Brocken - schon ab Freitag. Manches ist eben zu schön, um wahr zu sein.

© SZ vom 28.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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