Mächtige Industrie-Lobby:Ulrich Grillo wird neuer BDI-Präsident

Der neue Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie heißt Ulrich Grillo. Mit dem Zink-Industriellen rückt ein Familienunternehmer an die Spitze des Verbands.

Der neue BDI-Präsident Ulrich Grillo führt die Grillo-Werke, ein weltweit führendes Zinkunternehmen.  (Foto: dapd)

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat den 53 Jahre alten Ulrich Grillo zum neuen Präsidenten gewählt. Er wird am 1. Januar 2013 den 65-jährigen Hans-Peter Keitel ablösen, dessen Amtsperiode turnusgemäß ausläuft. Das teilte der BDI am Montag in Berlin mit.

Der BDI vertritt die Interessen von 100.000 deutschen Unternehmern aus insgesamt 38 Branchenverbänden und ist der wohl einflussreichste Wirtschafts-Verband Deutschlands.

Grillo ist derzeit Vizepräsident des BDI und Vorstandsvorsitzender der Grillo-Werke in Duisburg mit 1600 Angestellten und einem Umsatz von etwa 600 Millionen Euro. Vor 170 Jahren gründete ein Vorfahr Grillos ein Zinkwalzwerk. Heute sind die Grillo-Werke eines der weltweit führenden Unternehmen in der Zinkverarbeitung.

Grillo möchte auch in neben seiner Tätigkeit als BDI-Präsident die Familienfirma weiterführen: "Es kann nicht schaden, nebenbei in operativer Verantwortung zu bleiben, da hebt man nicht ab und wird geerdet", zitiert ihn die Financial Times Deutschland. "Es war nicht mein Lebensziel, BDI-Chef zu werden", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Er habe sich drei Wochen Zeit genommen, um die Entscheidung zu überdenken. Grillo hat zusätzlich den Vorsitz im BDI-Ausschuss für Rohstoffpolitik und mehrere Aufsichtsrats- und Beiratsmandate inne.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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