Luxusmarken:Luxuskonzern LVMH übernimmt Kölner Kofferhersteller Rimowa

In den vergangenen Jahren hat Rimowa sein Sortiment erweitert - auch weg vom klassisch-silbernen Alu-Trolley. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)
  • Der Luxuskonzern LVMH übernimmt die Mehrheit am traditionsreichen Kofferhersteller Rimowa für 640 Millionen Euro.
  • Mit dem Einstieg erweitert die französische Gruppe ihre Beteiligungen erstmals nach Deutschland.

Es ist die Deutschland-Premiere für den weltgrößten Luxusgüter-Konzern LVMH: Die Franzosen übernehmen für 640 Millionen Euro die Mehrheit am Kofferhersteller Rimowa mit Sitz im Kölner Stadtteil Ossendorf. Es ist der erste Zukauf des Unternehmens hierzulande. Dieter Morszeck, der Enkel des Rimowa-Gründers Paul Morszeck, werde 80 Prozent der Anteile verkaufen, teilte LVMH am Dienstag mit.

Das Luxus-Konglomerat LVMH gehört vor allem einem Mann: Dem französischen Milliardär Bernard Arnault, der das Unternehmen aufgebaut hat und inzwischen in der Forbes-Rangliste der reichsten Menschen der Welt Platz 13 belegt. Insgesamt machte LVMH nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mit 125 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 35,7 Milliarden Euro. Unter dem Dach des Konzerns stecken weltweit etwa 70 Marken - allesamt aus dem Hochpreissegment. Dazu gehören beispielsweise die Champagnerkellereien Moët & Chandon, Krug und Veuve Clicquot, die Schnapsbrennereien Hennessy, Ardbeg und Glenmorangie, die Modemarken Louis Vuitton, Fendi und Givenchy sowie die Schmuckmarken Tag Heuer, Bulgari und Hublot.

Und nun also das mehr als hundertjährige Traditionsunternehmen Rimowa, das durch die gerippten Aluminium-Reisekoffer bekannt wurde. "Wir vertrauen unser Familienunternehmen der LVMH-Gruppe an und garantieren damit allen Rimowa-Mitarbeitern eine vielversprechende Zukunft", sagte Gründer-Enkel und Firmenchef Morszeck laut einer Mitteilung. Weltweit beschäftigt Rimowa nach eigenen Angaben etwa 3000 Menschen. Morszeck wird den Angaben zufolge aber weiterhin einen Anteil an Rimowa halten und auch seine Führungsfunktionen behalten. Alexandre Arnault, der Sohn des LVMH-Chefs, soll demnach neben ihm Co-Geschäftsführer werden.

© SZ.de/sry/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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