Lokomotivführer:Tarifrunde vorerst gescheitert

Die Gewerkschaft fordert 2,5 Prozent mehr Lohn für 2019 und 2,6 Prozent für 2020.

Von Detlef Esslinger, München

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am Mittwochmorgen die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) für gescheitert erklärt - worauf sie am Nachmittag weitergehen sollten. Beides war nicht überraschend. GDL-Chef Claus Weselsky sagte nach Gesprächen mit der DB in Eisenach, mit dem vorliegenden Angebot "werden wir uns nicht abfertigen lassen". Es bestand aus einer Tariferhöhung in zwei Stufen: um 2,5 Prozent für 2019, um weitere 2,6 Prozent für 2020, bei 29 Monaten Laufzeit, plus einer Einmalzahlung von 500 Euro. Indes konnte die Bahn in Eisenach noch kein höheres Angebot vorlegen - und Weselsky das bisherige nicht annehmen. Es war identisch mit dem, was die DB vor einigen Tagen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vorgelegt hatte, mit der sie getrennt verhandelt. Nachdem die EVG es zurückwies und am Montag streiken ließ, war klar, dass die Bahn bei ihr nachbessern müsste - und damit auch bei der GDL, die ja nicht schlechter gestellt werden will. Ein neues Angebot kündigte die Bahn am Mittwochmittag mit der Zeitangabe "im Laufe des Tages" an. Bis Redaktionsschluss wurde jedoch nichts bekannt.

Grob gesagt, vertritt die EVG das stationäre und die GDL das fahrende Personal. Um einige Gruppen - die 36 000 der 160 000 DB-Mitarbeiter umfassen - rivalisieren die Gewerkschaften: Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Lokrangierführer, Disponenten. Auch die Bahn will zeit- und inhaltsgleiche Regelungen für sie - um zu verhindern, dass unterschiedliche Regeln gelten, je nachdem, wo jemand Mitglied ist.

© SZ vom 13.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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