Logistik:Vorbereitung ist alles

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Pink für alle: Kunden in Hamburg-Bergedorf können Pakete verschiedener Zusteller künftig an einem Ort abholen. (Foto: Eckart Gienke/dpa)

Der Weihnachts-Wahnsinn kommt bestimmt: Immer mehr Menschen kaufen online ein und lassen ihre Pakete nach Hause liefern. Das bringt die Logistik-Dienstleister an ihre Kapazitätsgrenze. Sie rüsten auf - zum Beispiel mit einem neuen Projekt in Hamburg.

Deutschlands Logistikdienstleister machen sich bereit für den Weihnachtswahnsinn. Weil immer mehr Menschen im Internet bestellen, erwartet die Deutsche Post in diesem Jahr neue Rekorde im Paketgeschäft. "An den Tagen direkt vor Heiligabend rechnen wir mit neuen Rekordmengen von über elf Millionen Paketsendungen täglich", sagt Thomas Schneider, der Betriebschef für die Paketsparte. 2017 lagen die Spitzenwerte vor Weihnachten bei etwa zehn Millionen Sendungen pro Tag. Zum Vergleich: An normalen Tagen befördert der Konzern rund 4,6 Millionen Pakete durch Deutschland.

Um das zu bewältigen, setzt die Post auf Aushilfen und zusätzliche Fahrzeuge. Gleiches gilt für die Wettbewerber UPS und Fedex. Bei der Post sollen 10 000 zusätzliche Kräfte bundesweit eingesetzt werden, sie sollen bei der Zustellung und in den Sortierzentren zum Einsatz kommen. Vor allem in Ballungszentren steigen in der Weihnachtszeit die Sendungsmengen an. Für die Post kurven dann auch mehr Fahrzeuge durch die Republik, um die Pakete zu den Verbrauchern zu bringen. Mehr als 12 000 zusätzliche Fahrzeuge werde die Post in diesem Jahr einsetzen, sagte Schneider. Ein Teil davon komme auch von Mietwagenverleihern.

Insgesamt ist die sogenannte "letzte Meile", also die Zustellung vom Verteilzentrum zu den Verbrauchern, das größte Problem für die Logistikunternehmen. In Hamburg eröffnete deshalb am Montag der bundesweit erste Paketshop, der von mehreren Zustelldiensten gemeinsam betrieben wird. In einem Einkaufszentrum in Hamburg-Bergedorf können Kunden künftig Pakete abholen, egal ob die Lieferung von Hermes, DPD, GLS oder UPS abgewickelt wird. Die Deutsche-Post-Tochter DHL hat sich, zumindest bisher, nicht an dem Projekt beteiligt. Mit dem "Multi-Label-Paketshop" sollen die Kunden einen zentralen Anlaufpunkt erhalten. Dabei handelt es sich nicht um eine automatisierte Packstation, sondern um eine Filiale mit Angestellten, die Pakete entgegennehmen oder ausgeben. Das Pilotprojekt soll Kurierfahrten reduzieren, um die Schadstoffbilanz zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern, heißt es. Die Ansprüche der Kunden an pünktliche Belieferung steigen, sagen die Betreiber. Doch die seien immer schwerer zu erfüllen, vor allem wegen der Verkehrsprobleme in den Großstädten. Zudem mangelt es in der Branche an Lagerflächen und an Fahrern - speziell in Spitzenzeiten wie zu Weihachten.

© SZ vom 16.10.2018 / as, dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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