Lanxess:Zukauf in den USA

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Mitten in der Corona-Krise übernimmt Lanxess eine Firma, die vor allem die Lebensmittelindustrie beliefert.

Von Benedikt Müller-Arnold, Köln

Der Chemiekonzern Lanxess will sein Geschäft mit Lebensmitteln und Tiernahrung stärken. Man habe einen Vertrag unterschrieben, die US-Firma Emerald Kalama Chemical komplett zu übernehmen, teilt Lanxess mit. Das M-Dax-Unternehmen wolle dafür gut 860 Millionen Euro zahlen, "aus vorhandenen liquiden Mitteln".

Emerald Kalama produziert Spezialchemie, etwa für die Lebensmittelindustrie oder für Hersteller von Tiermedizin. Dazu zählen beispielsweise Konservierungsmittel, Aroma- oder Duftstoffe. "Die Geschäfte von Emerald Kalama Chemical passen optimal zu uns", sagt Lanxess-Chef Matthias Zachert. Der Kölner Konzern hat bereits ein eigenes Segment namens Consumer Protection, das ebenfalls Konservierungsstoffe sowie etwa auch Desinfektionsmittel verkauft.

Emerald Kalama zählt etwa 500 Beschäftigte in den USA, den Niederlanden und in England. Die Firma erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 350 Millionen Euro; es blieb ein Gewinn von gut 70 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Bislang gehört sie mehrheitlich dem US-Investor American Securities. Wettbewerbsbehörden müssen die Fusion noch prüfen. Lanxess erwartet nach eigenen Angaben, die Übernahme in der zweiten Hälfte dieses Jahres vollziehen zu können.

Der Konzern mit gut 14 000 Beschäftigten rechnet damit, dass Lanxess und Emerald Kalama zusammen einen etwa 25 Millionen Euro höheren Jahresgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwirtschaften werden, als wenn beide Firmen unabhängig blieben.

Lanxess selbst entstand 2004, als der Bayer-Konzern weite Teile seines schwankungsanfälligen Chemiegeschäfts in die Tochter auslagerte und kurz darauf an die Börse brachte. Bayer konzentrierte sich seither auf Medikamente und die Agrochemie. Lanxess hat sich indes von Massengeschäften wie Kautschuk oder Lederchemikalien verabschiedet und mehrere Spezialgeschäfte zugekauft. Diese bringen für gewöhnlich stabilere Gewinne ein.

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