Landesbanken:HSH-Nordbank macht sich hübsch

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Die Bundesländer prüfen Kaufangebote für die HSH-Nordbank, die ihren Gewinn gesteigert hat. Auch die NordLB verdient wieder Geld.

Bei den norddeutschen Landesbanken HSH-Nordbank und Nord-LB, die unter der Schiffskrise leiden, läuft es langsam besser. In der heißen Phase des Verkaufsprozesses verzeichnet die HSH wieder steigende Gewinne. Auch die Nord-LB, die 2016 tief in die Verluste gerutscht war, verdiente zuletzt wieder Geld. Wie die HSH in Hamburg mitteilte, stieg das Ergebnis vor Steuern in den ersten neun Monaten auf 201 Millionen Euro. Im selben Zeitraum des Vorjahres hatten die Hanseaten 183 Millionen Euro verdient.

Für Bankchef Stefan Ermisch sind "wichtige Weichen" für den Eigentümerwechsel gestellt. "Die Bank entwickelt sich positiv, ist mittlerweile robust aufgestellt und hat die Basis für eine erfolgreiche Zukunft in privater Eigentümerstruktur geschaffen." Die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein müssen die HSH bis Ende Februar 2018 verkaufen. Dies ist eine Auflage der EU-Kommission im Gegenzug für staatliche Milliardenhilfen. Die Länder sondieren Angebote, die Interessenten bis Ende Oktober eingereicht hatten. Insidern zufolge liegen Offerten etwa von US-Finanzinvestoren wie Apollo, Cerberus oder Christopher Flowers vor. Flowers hält gut fünf Prozent an der Bank.

Falls man sich nicht handelseinig wird, droht dem Geldhaus die Abwicklung. Nach Reuters-Informationen sind noch drei Bieter im Rennen, mit denen die Länder mögliche Vertragsverhandlungen ausloten. Dabei sticht ein Bieter heraus, der das ökonomisch interessanteste Angebot vorgelegt haben soll und von den Ländern als Käufer derzeit eindeutig präferiert wird, wie Reuters von einer mit dem Verkaufsverfahren vertrauten Person erfuhr.

Währenddessen treibt die Nord-LB den Abbau ihrer Problemkredite im Schifffahrtsbereich voran. Das 13,3 Milliarden Euro schwere Kreditportfolio soll mittelfristig bis auf zehn Milliarden reduziert werden. Zum Vergleich: Die HSH ist mit Krediten in einem Gesamtvolumen von 11,9 Milliarden Euro im Schiffssektor engagiert. Nord-LB-Chef Thomas Bürkle äußerte sich am Mittwoch zufrieden mit den Ergebnissen in den ersten neun Monaten. "Die Bank ist wieder profitabel." Das Institut, das in diesem Jahr die Bremer Landesbank übernommen hat, musste 2016 einen Rekordverlust von rund zwei Milliarden Euro hinnehmen. Jetzt steht per Ende September ein Vorsteuerergebnis von 326 Millionen Euro in den Büchern.

© SZ vom 30.11.2017 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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