Kommentar:Wie H&M die Konkurrenz abhängt

Allem Jammer über die Flaute im Einzelhandel zum Trotz erwirtschaftet Hennes&Mauritz ordentliche Gewinne in Deutschland. Dabei wirkt das Erfolgskonzept ganz einfach.

Elisabeth Dostert

So geht's auch. Der schwedische Textilfilialist Hennes & Mauritz macht wieder einmal vor, wie sich auch im schwierigen deutschen Textilmarkt Geld verdienen lässt.

Scheinbar so viel, dass Deutschland nach wie vor ganz oben auf der Expansionsagenda der Schweden steht. Von Renditen, wie sie H&M, aber auch andere Textilfilialisten wie etwa die spanische Zara-Gruppe erwirtschaften, können deutsche Warenhäuser nur träumen.

Dabei liest sich das Erfolgskonzept ganz einfach. Ketten wie H&M oder Discounter wie Aldi oder Lidl, beide verkaufen inzwischen auch in ansehnlichem Maße Bekleidung, haben sich streng auf ihre Zielgruppe ausgerichtet: Menschen, die preiswert einkaufen wollen oder müssen und dennoch ein überdurchschnittliches Preis-Leistungsverhältnis erwarten.

Die Aldis und H&Ms dieser Welt verfügen mittlerweile über eine Nachfragemacht, mit der sie bei ihren Lieferanten günstige Einkaufskonditionen erwirken können. In der Branche ist bisweilen schon von Erpressung die Rede.

Die Handelsmarge streichen sie auch gleich ein, weil sie ihre Ware vorzugsweise über eigene Läden vertreiben.

Viel zu viele Jahre haben die alten deutschen Warenhauskonzerne nur zugeschaut und gar nicht gemerkt, wie der Lorbeer aus alten Zeiten allmählich verdorrt.

© SZ vom 1.10.04 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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