Kolumne:Was kommt

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(Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg)

Früher hat Simone Menne für Lufthansa gearbeitet, nun managt sie die Finanzen des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim. Im Montagsinterview spricht sie über Daten in der Medizin. Und dann ist da ja noch die Bundestagswahl.

Von Marc Beise

Was kommt? Vor allem dies: die Bundestagswahl am nächsten Sonntag, endlich. Aber davon später mehr.

Erst einmal die Frage: Wie kriegt jemand das hin, sich erst um Flugzeuge zu kümmern und dann um Medikamente? Simone Menne packt das. Seit gut einem Jahr ist die Managerin für die Finanzen des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim zuständig, ein Familienunternehmen. Früher hat Menne viele Jahre für die Lufthansa gearbeitet. Sie trägt keinen Fitness-Tracker, wie es viele ihrer Kollegen tun. Sie würde auch ihr Genom nicht screenen lassen. Aber sie wäre bereit, ihre Daten anonymisiert zur Verfügung zu stellen, um auf Basis großer Datenmengen zum Beispiel frühzeitig die nächsten Resistenzen gegen Antibiotika abschätzen zu können, verrät sie im Montagsinterview.

Zwei Tage später folgt das Mittwochsporträt. Den ersten Anlauf für die konkrete Folge machte Autorin Vivien Timmler vor mehr als einem Jahr. Die kanadische Sportmarke Lululemon war in Nordamerika im Kommen und gerade dabei, den größten Konkurrenten Nike, Adidas und Under Armour Marktanteile streitig zu machen, vor allem in den Bereichen Yoga und Running. Die Autorin reiste nach Kanada, stand vor der Konzernzentrale unweit des berühmten Kitsilano Beach in Vancouver - doch das Treffen mit CEO Laurent Potdevin kam nicht zustande. Nun, ein Jahr später, trafen sich die beiden zum Interview in München. Der Konzern wird bald einen Store in der Innenstadt eröffnen, nach Hamburg erst den zweiten in Deutschland. Dass das Filialnetz von Lululemon so langsam wächst, ist gewollt: Denn Potdevin macht vieles bewusst anders, als seine Kollegen bei Nike und Co.

Lange wurde darüber gestritten, jetzt findet der Vollzug womöglich eher unterhalb der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle statt: Am Donnerstag tritt Ceta, das neue Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Kanada, vorläufig in Kraft. Es wird die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen erleichtern und Verbrauchern und Unternehmen in der EU und in Kanada Vorteile bringen - sagen jedenfalls die Befürworter. Die Gegner halten das Ganze für Teufelszeug. Allerdings: Die nationalen (in einigen Fällen auch die regionalen) Parlamente in den EU-Ländern müssen Ceta noch zustimmen, damit es uneingeschränkt gültig wird. Die Diskussion wird also weitergehen und auch unsere Berichterstattung.

Zurück zur Bundestagswahl. Der Wahlkampf war angeblich langweilig, dabei gab es jede Menge Streitfragen, gerade auch in der Wirtschaftspolitik. Der Sonntag könnte, so mutmaßen die Kenner, Überraschungen bergen. Überraschend kann es dann auch sein, wenn alles wie erwartet kommt. In jedem Fall wird die SZ auf allen Kanälen berichten: online, in den sozialen Netzwerken, print.

Was noch? In Duisburg wird nicht nur der Bundestag gewählt, sondern auch der Oberbürgermeister. Und die Bürger der Hafenstadt entscheiden, ob auf ihrem früheren Güterbahnhof ein riesiges Outlet-Center entstehen darf, wie wir im Vorfeld am Freitag berichten werden. Es wäre ein spannendes Projekt in einer Stadt im Umbruch. Doch viele Duisburger befürchten, das geplante Einkaufszentrum könnte ihre Innenstadt veröden lassen.

© SZ vom 16.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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