Die Schaeffler-Gruppe wehrt sich einem Pressebericht zufolge juristisch gegen den gestoppten Einzug ihres Vertrauten Rolf Koerfer in den Continental-Aufsichtsrat.
"Natürlich können Aktionäre Aufsichtsräte werden. Damit kann auch der Berater eines Aktionärs Aufsichtsrat werden", sagte Koerfer dem Handelsblatt .
"Ich wurde nicht einmal angehört"
Die Vorwürfe von Ex-DWS-Chef Christian Strenger, Koerfer sei als Chefjustiziar vor allem den Schaeffler- und nicht den Conti-Interessen verpflichtet, seien an den Haaren herbeigezogen.
Das Landgericht Hannover setzte die Berufung Koerfers in das Kontrollgremium durch ein Amtsgericht aus. Unter Wirtschaftsjuristen sorgte dies für Überraschung. "Ich wurde nicht einmal angehört", sagte Koerfer, der nun nicht an der Aufsichtsratssitzung am Freitag teilnehmen kann.
Damit bestätigte das Gericht eine frühere Entscheidung. Man habe die eingegangenen Einwendungen nach einer Überprüfung für nicht durchgreifend gehalten, teilte das Gericht mit.
"Eine endgültige Entscheidung ist beabsichtigt, sobald alle Äußerungen der Beteiligten vorliegen, spätestens wenn die Frist für die Anhörung der amtierenden Aufsichtsratsmitglieder abgelaufen ist." Das sei am 10. März.
Das Gericht hatte Koerfer wegen möglicher Interessenskonflikte den Aufsichtsratssitz verweigert. Eigentlich sollte er an diesem Freitag zum neuen Vorsitzenden des Kontrollgremiums gewählt werden. Koerfer hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, als Anwalt könne er zwischen den einzelnen Interessen, die er vertrete, trennen.
Der Anwalt reichte eine schriftliche Stellungnahme ein. Sollte das Gericht kommende Woche gegen die Berufung Koerfers entscheiden, sind weitere Schritte geplant.