Die Umsatzrückgänge der Kaufhof-Mutter Hudson's Bay Company (HBC) haben sich im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres in Europa weiter beschleunigt. Das Europa-Geschäft entwickelte damit sich noch schlechter als das Geschäft insgesamt, wo es auch nicht gut lief. Global steigerte HBC seinen Umsatz zwar leicht um 1,2 Prozent auf 3,3 Milliarden Kanadisch Dollar (CAD), was etwa 2,2 Milliarden Euro entspricht. Allerdings war diese leichte Zunahme vor allem auf die Expansion des nordamerikanischen Warenhausbetreibers und positive Währungseffekte zurückzuführen. Flächenbereinigt sanken die Umsätze um 1,3 Prozent. In Europa schrumpfte der Umsatz noch stärker, nämlich um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als er um 0,7 Prozent zurückging. Als Grund nannte HBC niedrigere Frequenz, also weniger Kunden und sinkende Ausgaben der Kunden.
Noch gravierender war, dass der Nettoverlust auf umgerechnet 136 Millionen Euro stieg. Im Vorjahr hatte er noch bei minus 96 Millionen Euro gelegen, und das trotz einer Steuergutschrift und eines florierenden Immobilienmarktes. Der Gesamtverlust im ersten Halbjahr summiert sich damit auf 286 Millionen Euro, gegenüber 162 Millionen Euro im Vorjahr. Der Verlust im operativen Geschäft stieg um minus 152 Millionen Euro von vormals minus 89 auf nun minus 241 Millionen Euro. HBC hofft nun auf erste Effekte aus den Kosteneinsparungen und Restrukturierungen. Ein groß angelegtes Sparprogramm soll die Kosten allein in diesem Geschäftsjahr um 115 Millionen Euro herunterfahren.
HBC hatte Kaufhof im Herbst 2015 von der Metro AG übernommen. Seither hat sich der Aktienkurs des nordamerikanischen Einzelhändlers halbiert. Ein Investor forderte das Management auf, sich wieder aus Europa zurückzuziehen. HBC-Chef Jerry Storch wies dies zurück. Stattdessen eröffnete HBC just das erste Kaufhaus in Amsterdam. Neun weitere Warenhäuser sollen im September in den Niederlanden folgen. In Deutschland eröffnete HBC mehrere Läden des Marken-Discounters Saks off 5th.