Jahresbilanz:Kaufhof schwächelt

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Das Geschäft läuft nach SZ-Informationen nicht gut: Umsatz und Gewinn sind demnach 2015 gesunken.

Von Michael Kläsgen, München

Das Geschäft bei Galeria Kaufhof läuft nicht so gut, wie von den neuen kanadischen Eigentümern HBC erhofft. Der Umsatz ging nach Informationen der Süddeutschen Zeitung im vergangenen Geschäftsjahr um 2,5 Prozent von 3 098 Millionen Euro auf 3020 im Vergleich zum Vorjahr zurück. Flächenbereinigt lag das Minus nach Kaufhof-Angaben bei 1,9 Prozent. Der Gewinn (Ebit) schrumpfte um mehr als 25 Prozent von 106,7 Millionen Euro auf 79,8 Millionen Euro. Das geht aus den Zahlen hervor, die HBC an der kanadischen Börse meldete. Kaufhof muss nach eigenen Angaben nach der Übernahme durch HBC eine Mieterhöhung von knapp 40 Millionen Euro verkraften. Zieht man diese vom Gewinn ab, schrumpft der Gewinn weiter. Zudem reduzierte HBC den Angaben zufolge das Investments in die Warenhäuser von 181 Millionen Euro auf 129 Millionen Euro. Das ist aber mehr als die etwa 100 Millionen Euro, die der Vorbesitzer, die Metro AG, in Kaufhof investierte. Kaufhof bestätigte, dass HBC 2016 deutlich mehr als 100 Millionen Euro in das operative Geschäft investieren werde.

Für das laufende Geschäftsjahr (bis September) nahm HBC einen Bankenkredit von 205 Millionen Euro auf. An der Kreditlinie könnte Kaufhof partizipieren, "falls erforderlich", sagte ein Kaufhof-Sprecher. Angesichts der Mietzahlungen und der sinkenden Margen könnte Kaufhof dieses Jahr auf rote Zahlen zusteuern, wenn sich das Geschäft nicht verbessert. Der Börsenkurs von HBC halbierte sich seit vergangenem Sommer nahezu.

Kaufhof-Chef Olivier Van den Bossche wandte am Dienstag sich in einem Rundschreiben, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt, an die Mitarbeiter. Darin zeigte er sich optimistisch und betonte, dass der Umbau gerade erst begonnen habe. Der Umsatz steige. Konkrete zahlen etwa zum abgelaufenen Weihnachtsgeschäft nannte er nicht.

© SZ vom 19.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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