Internet:Yahoo-Chefin will alles neu machen

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Sechs Wochen ist sie erst auf ihrem Posten. Jetzt will Yahoo-Chefin Carol Bartz das Unternehmen völlig anders aufstellen.

Die seit knapp sechs Wochen amtierende Yahoo-Chefin Carol Bartz verordnet dem kriselnden Internet-Konzern laut einem Zeitungsbericht eine umfassende Neuorganisation.

Will einen einheitlicheren Auftritt für die Internetseiten: Yahoo-Chefin (Foto: Foto: Reuters)

Yahoo solle durch die Maßnahmen künftig schneller Entscheidungen treffen und bei seinen Angeboten im Web einheitlicher auftreten, berichtete das Wall Street Journal in der Nacht zum Montag im Internet.

Konkurrenz wildert bei Yahoo

Bartz werde die Pläne voraussichtlich bereits an diesem Mittwoch vorstellen, hieß es. Derzeit werde noch an Einzelheiten gearbeitet.

Im Zuge der Neuorganisation werde auch erwogen, den Verantwortungsbereich des derzeitigen Technologie-Chefs Aristotle Balogh zu erweitern und das Management für Europa, Asien und die Wachstumsmärkte wie China oder Indien in eine Hand zu legen.

Noch im vergangenen Juni hatte Yahoo-Mitbegründer Jerry Yang in einer von ihm eingeleiteten Reorganisation den für die einzelnen Märkte verantwortlichen Managern mehr Autonomie und Eigeninitiative eingeräumt.

Die Entscheidung habe bei vielen Führungskräften jedoch zu Verwirrung über die Aufgabenverteilung geführt, schreibt die Zeitung. Rund ein Jahr zuvor hatte Yang den Chefposten übernommen, war aber nach massiver Kritik an seiner Blockadepolitik gegenüber Microsofts Übernahmeangebot schließlich zurückgetreten.

Mit Bartz' neuen Umbauplänen werden vermutlich auch einige weitere Führungskräfte das Unternehmen verlassen, schrieb die Zeitung. Bartz sucht bereits eine Reihe neuer Manager wie etwa einen Marketing-Chef.

Zuletzt hatte eine ganze Reihe zum Teil ranghoher Manager und Entwickler Yahoo den Rücken gekehrt. So hatte auch Susan Decker, die zeitweise als Nachfolgerin Yangs gehandelt wurde, hatte nach Bartz' Nominierung das Unternehmen verlassen.

Allein Konkurrent Microsoft warb Yahoo in den vergangenen Monaten gleich drei ranghohe Suchtechnologie-Experten ab.

Bartz hatte Yang Mitte Januar an der Konzernspitze abgelöst. Sie muss nun unter anderem entscheiden, ob Yahoo das Geschäft mit der Internet-Suche behält oder eventuell doch noch verkauft.

Marktführer ist hier mit weitem Abstand der Internet-Konzern Google. Es gilt allerdings als wahrscheinlich, dass Bartz mit dem Konzern-Umbau einen Teilverkauf zu vermeiden sucht.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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