Hypo Real Estate:Staat sichert sich 45 Prozent

Mit seiner Kaufofferte für die Hypo Real Estate hat der Bund so viele Anteile eingezogen, dass er einer vollen Übernahme des angeschlagenen Instituts näher kommt.

Der Bund hat sich Medienberichten zufolge an der Hypo Real Estate (HRE) einen Anteil von rund 45 Prozent gesichert.

Die umstrittene Enteignung der Hypo Real Estate kann möglicherweise vermieden werden. (Foto: Foto: dpa)

Damit ist der Staat seinem Ziel einer vollständigen Übernahme des verlustreichen Immobilienkonzerns ein deutliches Stück näher gekommen. Die umstrittene Enteignung könnte somit vermieden werden.

Die Frist für das staatliche Übernahmeangebot von 1,39 Euro je Aktie war am vergangenen Montag um Mitternacht ausgelaufen. Die endgültige Quote will der staatliche Banken-Rettungsfonds Soffin am Donnerstag bekanntgeben.

Niedrige Präsenz auf Hauptversammlungen

Der Bund hatte sich mit dem Kaufangebot an die HRE-Aktionäre zwar einen Anteil von mindestens 50 Prozent erhofft, um problemlos auf einer Hauptversammlung Anfang Juni eine milliardenschwere Kapitalerhöhung durchsetzen und die restlichen Aktionäre dann per Zwangsabfindung herausdrängen zu können.

Aber auch mit einem HRE-Anteil von weniger als 50 Prozent kann das dem Bund gelingen: Für Kapitalmaßnahmen reicht beim Aktionärstreffen die Mehrheit des anwesenden Kapitals aus. Dies gilt als wahrscheinlich, da die Präsenz auf Hauptversammlungen eher niedrig ist und selten alle Aktionäre erscheinen.

Auch der Soffin hatte sich zuletzt zuversichtlich gezeigt, dass eine Enteignung nicht nötig wird.

Derzeit gibt es eine Auseinandersetzung zwischen dem Bund und dem Großinvestor J.C. Flowers, der das Angebot von 1,39 Euro je Aktie nicht annehmen wollte. Flowers sieht gute Chancen, eine vollständige Verstaatlichung der Krisenbank gerichtlich verhindern zu können.

© sueddeutsche.de/dpa/pak/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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