Hunderte Verbindungen gestrichen:Bahn statt Flieger

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Streiks lähmen den Großteil der Lufthansa-Regionalflotte: Mehr als 600 Flüge sind bislang ausgefallen. Die Passagiere werden umgebucht auf die Bahn.

Pilotenstreiks haben einen Großteil der Lufthansa-Regionalflotte gelähmt. Bei den Lufthansa-Töchtern Cityline und Eurowings fielen bis zum späten Abend 641 Flüge aus - das war rund ein Drittel des gesamten Angebots, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit.

Bei den Lufthansa-Töchtern Eurowings und Cityline bleiben viele Maschinen am Boden. (Foto: Foto: dpa)

Fliegen mit der Bahn

Wie viele Passagiere davon betroffen sind, sei nicht ermittelt worden. An den Flughäfen in München und Frankfurt seien 51 beziehungsweise 17 Abflüge gestrichen worden. Viele Flüge von Cityline und Eurowings von deutschen Flughäfen würden voraussichtlich ausfallen oder verspätet starten, hatte Cockpit-Verhandlungsführer Markus Germann am Montagmorgen in Neu-Isenburg mitgeteilt.

Der Streik habe Auswirkungen auf die Flughäfen Frankfurt, Nürnberg, Düsseldorf, Hannover, Münster/Osnabrück, Bremen, Dresden, Stuttgart, Berlin-Tegel, Hamburg, München, Leipzig, Köln, Paderborn und Friedrichshafen.

Der Lufthansa-Sprecherin zufolge konnten betroffene Passagiere auf innerdeutschen Strecken ihr Flugticket für eine Fahrt mit der Bahn nutzen. Andere Passagiere seien "soweit möglich" umgebucht worden.

Vor dem Abflug informieren

Die Lufthansa riet Fluggästen, sich vor Antritt der Reise mit dem Call Center der Lufthansa unter der Nummer 0180-58 38 42 67 in Verbindung zu setzen und zu klären, ob sie mit einer der betroffenen Gesellschaften fliegen. Dies sei nicht unbedingt auf dem Ticket erkennbar. Gegebenfalls sollten Kunden auf Auto oder Bahn ausweichen. Normale Lufthansa-Flüge sind von dem Ausstand nicht betroffen.

Streik bis Mitternacht

Die Pilotenvereinigung Cockpit hat rund 1000 Piloten zu einem 24-Stunden-Streik bis 24.00 Uhr aufgerufen. Bei der Streikankündigung erklärte Cockpit, in den jeweils bereits seit Monaten dauernden Verhandlungen über neue Vergütungstarifverträge für das Cockpit-Personal hätten die Arbeitgeber keine verhandlungsfähigen Angebote vorgelegt, so dass man die Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt habe. In einer Urabstimmung hätten jeweils 99 Prozent aller stimmberechtigten Mitglieder für unbefristete Streiks gestimmt.

Die Lufthansa bedauerte das Vorgehen der Gewerkschaft. "Wir finden es sehr schade, dass das auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen wird", sagte Sprecherin Renate Hocke. Der Konflikt solle am Verhandlungstisch gelöst werden.

An Eurowings ist der Lufthansa-Konzern zu 49 Prozent beteiligt, die Cityline ist eine 100-prozentige Tochter. Zusammen befördern die Gesellschaften etwa 18 Millionen Passagiere im Jahr. Angeboten werden auch Ziele im europäischen Ausland.

© sueddeutsche.de/AP/Reuters/jkr/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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