Henkel:Chef muss vorzeitig gehen

Vorzeitiger Chefwechsel bei Henkel: Vorstandschef Hans Van Bylen wird den Hersteller von Marken wie Persil oder Pritt zum Jahresende verlassen - ein Jahr vor Auslauf seines Vertrags. Das hat Henkel am Donnerstag mitgeteilt. Der 58-jährige Belgier verlasse den Konzern "aus persönlichen Gründen", heißt es, und "im gegenseitigen Einvernehmen".

Van Bylen arbeitet seit 35 Jahren für Henkel und war 2016 an die Vorstandsspitze gerückt. Doch notiert der Aktienkurs heute gut sechs Prozent niedriger als zu Van Bylens Antritt. "Natürlich sind wir mit der kurzfristigen Entwicklung nicht zufrieden", gestand der langjährige Marketingmanager bei der jüngsten Bilanzvorlage.

Der Konzern ist Weltmarktführer bei Industrieklebstoffen, zudem für Waschmittel und Kosmetik bekannt. "Henkel ist eines der globalsten Unternehmen in Deutschland", sagte Van Bylen einmal. Doch ist der Umsatz der Düsseldorfer in 2018 nach mehreren Rekordjahren in Folge zurückgegangen, unter anderem wegen ungünstiger Währungskurse. Für dieses Jahr erwartet Henkel erstmals seit Langem eine sinkende Gewinnmarge. Im Sommer musste Van Bylen die Prognose für 2019 nach unten korrigieren: Haar- und Hautpflegeprodukte leiden unter einem harten Preiswettbewerb, die Klebstoffsparte unter dem Abschwung in der Autoindustrie.

Nun hat der Aufsichtsrat die Konsequenzen gezogen - und abermals einen Nachfolger im eigenen Haus gefunden: Finanzchef Carsten Knobel soll im neuen Jahr an die Vorstandsspitze rücken. Der 50-Jährige arbeitet seit 24 Jahren bei Henkel.

© SZ vom 25.10.2019 / Benedikt Müller - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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