Hacker-Angriffe:Aufregende Tage bevorzugt

Von Reuters, München

Unternehmen in den USA achten einer Studie zufolge bei der Bekanntgabe von Hackerangriffen auf die allgemeine Nachrichtenlage. Sie meldeten Datenlecks bevorzugt an Tagen, an denen andere Meldungen die Schlagzeilen dominierten, hieß es in einer Studie der Technischen Universität München. Damit vermieden sie stärkere Kursverluste am Aktienmarkt, riskierten aber zugleich größere Schäden durch Datenmissbrauch. An hektischen Tagen müssten Redaktionen wie Analysten Prioritäten setzen, welche Informationen sie aufgriffen, sagte Studienautor Jens Förderer. "Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Unternehmen die Bekanntgabe ihrer Datenlecks strategisch planen und gezielt auf eine geringere Aufmerksamkeit setzen." In den USA hätten Unternehmen je nach Bundesstaat zwischen 30 und 90 Tage Zeit, bis sie sich zu einem Datenleck äußern müssen. In der Europäischen Union müsse dagegen ein Hackerangriff, der ein Risiko für betroffene Personen darstelle, binnen 72 Stunden gemeldet werden, heißt es in der Studie. Die Experten untersuchten die Veröffentlichung von mehr als 8000 Datenlecks börsennotierter US-Unternehmen zwischen 2008 und 2018.

© SZ vom 25.11.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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